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Ifo: ÖTV-Abschluß bringt unteren Einkommensgruppen 2,75 Prozent

München (afp) — Durch den Tarifkompromiß im öffentlichen Dienst können die unteren Einkommensgruppen nach Berechnungen des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo mit effektiven Bruttoreallohnzuwächsen in Höhe von 2,75 Prozent rechnen. Für die Beschäftigten im mittleren Dienst lasse sich die reale Lohnsteigerung brutto auf zwei Prozent beziffern, so Ifo gestern. Während der gehobene Dienst noch ein reales Plus von 1,5 Prozent einfahre, müsse der höhere Dienst mit einem „realen Minus“ rechnen.

In der Urabstimmung über den Tarifkompromiß der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) hatten lediglich 44,1 Prozent für dessen Annahme gestimmt. Das Ifo-Institut berechnete zunächst die prozentualen Steigerungsraten des Tarifkompromisses, der 5,4prozentige Lohnerhöhungen, Einmalzahlungen bis zu 750 Mark sowie 200 Mark mehr Urlaubsgeld vorsieht. Sie liegen dem Institut zufolge zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Von ihnen wurde die geschätzte Preissteigerungsrate des Jahres 1992 von 3,75 Prozent abgezogen. Die Kosten des Abschlusses für die öffentlichen Haushalte bezifferte Ifo mit 11,5 Milliarden Mark. Der Produktionsausfall durch die elf effektiven Streiktage betrage nicht mehr als 0,5 bis eine Milliarde Mark. Dabei seien die Auswirkungen auf andere Wirtschaftsbereiche miteingerechnet.

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