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Kritik nach Doping-Verschleierung

Berlin (dpa) — Durch das Treppensturz-Märchen des positiv getesteten Mannheimers Detlef Hofmann hat sich der Deutsche Kanu-Verband (DKV) einige Beulen geholt. Die Suspendierung des zweimaligen Vierer-Weltmeisters nach positiven A- und B-Proben wegen Unmengen von Testosteron im Urin kam fast drei Wochen zu spät. Die Glaubwürdigkeit des Verbandes ist angekratzt. Die DKV-Führung hatte Hofmanns Abwesenheit bei zwei Regatten mit einem „Treppensturz“ begründet. „Wir müssen den Sportler schützen, so lange Unklarheiten bestehen“, redet sich DKV-Präsident Ulrich Feldhoff heraus. „Die Werte sind einfach so unglaublich hoch, daß die Literatur keinen vergleichbaren Fall kennt.“ Feldhoff wehrt sich strikt gegen den Vorwurf, die bevorstehende Unterzeichnung des Vertrages mit dem neuen Hauptsponsor sei ein Grund für die Zurückhaltung gewesen: „Das ist doch Schwachsinn“, urteilt Feldhoff, der — noch — als Vorsitzender des Bundesausschusses Leistungssport (BAL) im DSB und als Chef de Mission des deutschen Olympia-Teams in Barcelona zu den maßgeblichen Führungskräften des deutschen Sports gehört.

Ein weiterer Doper ließ sich scheints in Spanien erwischen. Die erste Probe des 34jährigen schottischen Radprofis Robert Millar, die nach der 18. Etappe der Spanien- Radrundfahrt vorgenommen worden war, war positiv. Im Urin befand sich Testosteron. Millar, im Gesamtklassement der Rundfahrt Elfter, war auf der 18. Etappe Dritter geworden. Die Gegenprobe folgt am Dienstag. Der Manager des Teams TVM beteuert, alles sei ein Irrtum. Millar sei seit Jahren Vegetarier und ernähre sich nur mit Vollwertkost.

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