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Heile Fußballwelt

Düsseldorf (dpa) — Eine Million Menschen sind auf der Flucht, Sarajevo und Mostar liegen unter Dauerbeschuß, die EG-Staaten haben ihre Beziehungen zu Jugoslawien abgebrochen: Nur für den Europäischen Fußball-Verband (UEFA) findet der Krieg in dem zerfallenden Balkanstaat nicht statt.

Die Mannschaft Jugoslawiens werde an der in drei Wochen beginnenden Europameisterschaft in Schweden teilnehmen, versichert die UEFA in Bern. Die UEFA betrachtet Jugoslawien weiterhin als eine Nation, unabhängig davon, daß in der Politik in den vergangenen Monaten die ehemaligen Teilrepubliken Slowenien, Kroatien und Bosnien- Herzegowina als souveräne Staaten anerkannt wurden.

Damit kaschiert die UEFA einen sportpolitischen Skandal. Zwar muß die UEFA demnächst ohnhin reagieren, doch noch setzt der Verband auf Zeit und will die EM nicht durch eine eventuell kontroverse Diskussion belasten. „Wir müssen zunächst eine Entscheidung der FIFA abwarten“, erklärt ein Mitglied des UEFA- Exekutivkomitees. Aber der Internationale Fußball-Verband (FIFA) reagiert auf die politischen Veränderungen erst am 1.Juli, fünf Tage nach dem EM- Endspiel in Göteborg.

Dann prüft das FIFA-Exekutivkomitee im Vorfeld des 48. Verbands-Kongresses in Zürich die Aufnahmeanträge von 19 neuen Verbänden, darunter die des Kroatischen und des Slowenischen Fußball-Verbands und elf neuer Organisationen aus der ehemaligen UdSSR.

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