: „Türkei vergiftet Klima“
■ Kurdische Delegation fordert „Waffenstillstand“
„Staatliche türkische Stellen vergiften auch in Bremen das Klima zwischen Kurden und Türken“, erklärte gestern der Generalsekretär der kurdischen Partei HEP (Partei der Arbeit des Volkes), Ahmet Karatas, in Bremen. Die türkische Polizei sei sogar in den Drogenhandel verwickelt. In Bremen würden dann aber kurdische Kleindealer zur „Propaganda gegen das kurdische Volk“ mißbraucht.
„In Kurdistan ist Krieg, und der nächste Schritt muß ein Waffenstillstand sein“, erklärte Karatas, der sich zur Zeit mit einer Delegation der HEP auf einer Reise durch mehrere europäische Länder befindet. In Gesprächen mit Politikern will er um Unterstützung „für die Sache des kurdischen Volkes“ werben. Die Regierungen der westeuropäischen Staaten sollen „Druck auf die türkische Regierung ausüben, damit sie die Menschenrechte in Kurdistan achtet“. Gestern sprach Karatas mit Innensenator van Nispen.
Die HEP, die im türkischen Parlament 22 Sitze hat, will beim Friedensprozeß eine Brücke zwischen der türkischen Regierung und der Guerilla-Partei PKK sein. Die PKK habe die „erdrückende Mehrheit“ der Kurden hinter sich und sei zum Waffenstillstand bereit, sagte Generalsekretär Karatas. Seiner Ansicht nach könnten Kurden und Türken am besten in einer Föderation zusammenleben — allerdings nur, wenn beide Völker gleichberechtigt seien. mw
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen