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Flammen lodern vor dem RWE-Konzern

■ „Konzernmacht brechen — Energiewende durchsetzen“: Aktion von Robin Wood gegen Stromgiganten

Essen (taz) — Ein blauer Kleinlastwagen mit dem Schriftzug „Die Leihe“ hält vor der Zentrale der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke in Essen. Mehrere Leute springen heraus, stellen ein Windrad auf und bauen darum einen Kühlturm. Andere Aktivisten sind unterdessen schon auf das Vordach des Haupteingangs des RWE- Gebäudes geklettert und entrollen ein Tranparent mit der Parole „EneRgiewende Wird GEsetz — Enteignen“. Flammen lodern auf, Qualm breitet sich aus, der Kühlturm sackt in sich zusammen — nur das Windrad bleibt übrig.

Im Rahmen ihrer Kampagne „Konzernmacht brechen — Energiewende durchsetzen“ stattete die Umweltschutzgruppe Robin Wood gestern RWE, Deutschlands Stromgigant Nummer eins, einen — nicht angekündigten — Besuch ab. Wie bei den vorausgegangenen Aktionen beim VEBA-Konzern in Düsseldorf und bei der Aktionärsversammlung der Deutschen Bank in München galt der Protest auch diesmal einem Unternehmen, das nach Auffassung der Umweltschützer durch seine Energiepolitik zur Klimakatastrophe beiträgt und eine Trendwende zur verstärkten Erforschung und Nutzung regenerativer Energien blockiert.

Im Verlauf der minutiös geplanten Aktion beklebten die 20 Naturschützer aus verschiedenen Unterstützergruppen von Robin Wood den Eingangsbereich der RWE-Zentrale mit Postern, auf denen die Enteignung des Stromkonzerns und seine Überführung in kommunale Hände gefordert wurde.

Henrik Paulitz, Sprecher der Aktionsgemeinschaft, warf dem Essener Unternehmen vor, es beharre auf dem traditionellen energiepolitischen Kurs: zentrale Großkraftwerke, Trennung zwischen Strom- und Wärmemarkt statt Kraft- Wärme-Kopplung, Billigtarife für Großabnehmer und Unterdrückung einer kommunalen, bedarfsorientierten Energiewirtschaft.

Polizeibeamte durchsuchten den Aktions- Lastwagen und nahmen ein Robin-Wood-Mitglied zur Ermittlung der Personalien mit auf die Wache. Markus Dufner

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