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Autobahnbau — selbst die Toten müssen weichen

Für den Bau einer Autobahn an der ligurischen Küste in Italien ist ein Friedhof mit über 200 Gräbern und jahrhundertealten Zypressen zerstört worden. Das mit dem Bau beauftragte Firmenkonsortium hatte sich an die im Armea-Tal zuständige Gemeindeverwaltung mit der Bitte gewandt, die Toten umbetten zu lassen, da auf dem Friedhof eine Autobahnbrücke gebaut werden müsse. Der Gemeinderat stimmte zu, doch der Bürgermeister unterschrieb die Genehmigung nicht. So machte sich das Konsortium eigenmächtig an die Arbeit. 71 Familiengräber, in Italien traditionell in Steinhäuschen untergebracht, und fast 200 weitere Gräber wurden ausgehoben. Die Angehörigen der Exhumierten wurden auf den Friedhof bestellt und mußten dort die sterblichen Überreste ihrer Verwandten in Abfallsäcken aus Plastik entgegennehmen. Einige Angehörige verklagten daraufhin das Konsortium, während die Gemeindeverwaltung von Armea angibt, von den Geschehnissen nichts gewußt zu haben.

(Foto: Christa Schnepf)

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