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Skepsis bei Gentechnik

■ Umfrage zeigt jedoch erhöhte Akzeptanz

Bonn (dpa) — Die Gentechnik stößt bei den Bundesbürgern im Vergleich zu 1985 auf weniger Ablehnung. Doch überwiege weiter die Skepsis, erläuterte das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Bundestag gestern die Ergebnisse einer neuen Umfrage bei rund 1.000 Bürgern. Insbesondere finden gentechnisch hergestellte Lebensmittel, deren Produktion in den USA heftige Diskussionen ausgelöst hat, wenig Zustimmung.

Lediglich 38 Prozent der Befragten befürworteten die Förderung von Forschungsarbeiten im Bereich genmanipulierter Lebensmittel, dagegen jedoch 74 Prozent die Nutzung dieser neuen Technologie zur Herstellung von Medikamenten. Der Einsatz genetischer Tests bei Einstellungsuntersuchungen in der Arbeitswelt und als Voraussetzung für den Abschluß von Versicherungsverträgen wurde eindeutig abgelehnt. Hingegen finden genetische Tests in Strafverfahren zur Feststellung von Tätern durch sogenannte genetische Fingerabdrücke breite Zustimmung. Dies gilt auch für genetische Tests während der Schwangerschaft. Allerdings zeigten sich hierbei 21 Prozent der Befragten besorgt, daß es in Zukunft möglicherweise „Schwangerschaften auf Probe“ geben könnte.

Auf die Frage nach der Bereitschaft, die eigenen Erbanlagen untersuchen zu lassen, schlossen 49 Prozent einen solchen Test für sich aus. 36 Prozent hätten positiv geantwortet. 63 Prozent der Teilnehmer dieser Umfrage vertraten die Ansicht, daß per Gesetz geregelt werden müßte, welche Tests wann angewandt werden dürfen. Derartige Überlegungen spielen auch bei der vorgesehenen Novellierung des Gentechnikgesetzes eine Rolle.

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