: Tagträume
■ Erdgipfeltreffen Rio (Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung) könnte ein Meilenstein sein!
Erdgipfeltreffen Rio (Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung) könnte ein Meilenstein sein!
Am Samstag kommender Woche könnten die Schlagzeilen auch so lauten: „Ende der Armut in Sicht, Regierungen beschließen ökologische Wende. Die Teilnehmerstaaten der Konferenz in Rio haben wider Erwarten beschlossen, den Ausstoß von Schadstoffen in den kommenden fünf Jahren drastisch zu begrenzen. Damit soll einer weltweiten Klimakatastrophe durch Erwärmung der Atmosphäre zuvorgekommen werden. Schädliche Gase, die insbesondere von den Industrienationen ausgestoßen werden, sollen nicht weiter freigesetzt werden. Das bedeutet eine drastische Einschränkung des Autoverkehrs um zunächst mehr als 50 Prozent, verlangt die Umstellung von Heizungen und Industrieanlagen auf umweltverträgliche Brennstoffe und ein enormes Umstellungsprogramm bei der Energieeinsparung und -erzeugung auf umweltfreundliche Technologie. Ein Sprecher der Bundesregierung äußerte, daß dies für die BürgerInnen der reichen Nationen zwar kurzfristig drastische Kosten bringen werde, ein Teil aber durch staatliche Programme aufgefangen werden könne, die durch eine Senkung der Rüstungsausgaben um 75 Prozent finanziert werden könnten. Außerdem würden mittelfristig Hunderte von Milliarden DM eingespart, weil weniger Energie verbraucht würde und Mittel aus dem Straßenbau freigesetzt würden. Ferner sei mit enormen Aufträgen für die Industrie und damit hoher Beschäftigung und besserer Steuereinnahmen zu rechnen, da alte Technologien in kurzer Zeit ersetzt werden müssen.
Die deutsche Industrie habe sich am Rande der Konferenz in Rio außerdem bereit erklärt, ihre aktuellen Rücklagen in Höhe von 680 Milliarden DM zur Hälfte in modernste umweltverträgliche Technik in den neuen Bundesländern zu investieren, zur anderen Hälfte in ein internationales Wiederaufbauprogramm für arme und ärmste Länder zu spenden. Hiermit sollen dort Schäden, die durch skrupellose Rohstoffausbeute, Überdüngungen oder durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln etc. im Auftrage der Instrienationen entstanden sind, ausgeglichen werden. Ähnliche Erklärungen liegen aus anderen Industriestaaten vor.
Die Teilnehmer der Konferenz in Rio beschlossen ebenfalls, die internationalen Banken aufzufordern beziehungsweise durch Gesetze zu zwingen, den Entwicklungsländern ihre Schulden zu erlassen und die von den Entwicklungsländern gezahlten Zinsen der beiden letzten Jahre zurückzuzahlen. Diese Gelder sollen nationalen Programmen zur Gesundheitsvorsorge und für Bildungsprogramme zur Verfügung gestellt werden. Ferner werden die Industrienationen schrittweise bis zum Jahr 2000 an die Entwicklungsländer höhere Rohstoffpreise zahlen, ihre Landwirtschaft umstellen und auf Nahrungs- und Futtermittelimporte aus Ländern der sogenannten Dritten Welt verzichten.
Die Regierungen beschlossen, nationale Komitees zur Rettung des Planeten einzurichten, denen auch freie Organisationen angehören sollen.
Die Ergebnisse der Konferenz von Rio haben folgendes Motto: Lieber jetzt radikale Veränderungen im Welthandel und im Umgang mit den natürlichen Grundlagen (Boden, Wasser, Luft) vornehmen als in zehn Jahren von Ozonlöchern, Klimakatastrophen, Hungersnöten, Armutskriegen, Bevölkerungsexplosionen und Flüchtlingswellen so betroffen werden, daß eine Wende nicht mehr möglich ist. Solidarisches Handeln für die Menschheit und die Natur dieses Planeten sei jetzt das Motto der Stunde. Warum eigentlich nicht? H.Kleem, Ostrhauderfehn
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