piwik no script img

Ist die Blaumeise ein Sex-Maniac?

Ornithologen machten auf einen Skandal im Vogelreich aufmerksam: Die niedliche Blaumeise vögelt wild in der Gegend herum. Blaumeisen leben zwar, zur Freude aller Katholiken, in Einehe, aber das hält sie keineswegs von Seitensprüngen ab. Die Initiative zum Fremdgehen geht von den Weibchen aus. Sie suchen sich in der Nachbarschaft ein Männchen, das prächtiger und stärker erscheint als der eigene Ehemann, und animieren es zu einem Schäferstündchen. Diese Beobachtung machte Bart Kempenaers von der belgischen Universität Antwerpen bei ausgedehnten Verhaltensstudien. Ergänzt wurde die Arbeit, über die das in London erscheinende Wissenschaftsmagazin 'Nature‘ berichtete, durch genetische Untersuchungen. Das Verhalten der weiblichen Blaumeisen wird von Biologen verharmlosend als „sexuelle Selektion“ bezeichnet. Einzelne, besonders stark ausgeprägte Merkmale des fremden Männchens wirken so attraktiv auf die Weibchen, daß sie einem Seitensprung einfach nicht widerstehen können.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen