: Unterm Strich
Die SPD will sich verstärkt mit der Stellung des Münchner Filmkaufmanns Leo Kirch im Bereich des Privatfernsehens beschäftigen. Ziel einer gesetzgeberischen Initiative auf Bundes- und Landesebene müsse die Offenlegung der Besitz- und Machtverhältnisse bei den Rundfunkveranstaltern sein, betonte der SPD-Medienpolitiker und stellvertretende bayerische SPD-Vorsitzende Peter Glotz am Donnerstag abend vor Journalisten in München.
Der Öffentlichkeit müsse klar sein, wer hinter welchen Mediengeschäften stehe, unterstrich Glotz. Gegenwärtig sei dies nicht der Fall. Nach seinen Angaben kontrolliert Kirch „de facto“ die Fernsehsender SAT 1, PRO 7, den neugegründeten Kabelkanal und auch Tele 5. Am PayTV-Kanal Premiere halte Kirch über den sogenannten „Teleclub“ einen Anteil von 25 Prozent. Dies bedeute, daß der Filmkaufmann „alle privaten Fernsehsender außer RTL plus stark beeinflußt“, sagte Glotz. Hinzu komme eine „traditionell starke Stellung“ Kirchs beim öffentlich-rechtlichen Sender ZDF.
Der Verband französischer Käsehändler in Deutschland kündigt eine Reihe von Camembert-Rennnen in den östlichen Ländern an. Die Idee beruht auf einem spannenden Kurzfilm, den der französische Cartoonist Roland Topor vor einigen Jahren fürs französische Fernsehen drehte. Zwei Camemberts unterschiedlicher Marken, die laut Reglement am selben Tag produziert wurden, werden auf eine schräge Fläche genagelt und mit warmem Licht bestrahlt. Sieger ist der Camembert, der zuerst unten ankommt. „Der schnellere Camembert“, so die Pressemitteilung des Käsehändlerverbandes, „gilt gemeinhin auch geschmacklich als der bessere.“
Der Tourneestart für die Camembert-Rennen ist morgen um 10.30 Uhr im Schweriner Sparmarkt, Theodor- Storm-Straße 27. Die Tournee führt über Erfurt nach Leipzig und Dresden. Der französische Käsehändlerverband möchte mit seiner Aktion die französischen Käsesorten auch in den östlichen Bundesländern bekannter machen.
Die Welt der Maya dokumentiert eine Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim seit gestern. Für die Ausstellung hat Museumsdirektor Arne Eggebrecht erstmals Kunstschätze von Mayakulturen der fünf Maya-Nachfolgestaaten Belize, El Salvador, Guatemala, Honduras und Mexiko zusammengeführt.
Bis zum 29. November stellen über dreihundert zum großen Teil erstmals gezeigte Exponate aus drei Jahrtausenden die Zivilisation dieser amerikanischen Kultur vor. Gezeigt werden Skulpturen, Gefäße, Stelen oder Statuen aus Mayazentren wie Chichen, Tikal oder Tulum. Gegliedert ist die Ausstellung in die Bereiche tägliches Leben, Religion sowie Hof und Herrscher der Maya. Durch die „rasante Entwicklung der Mayaforschung“ (so dpa) dokumentiert die Ausstellung gleichzeitig den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem Gebiet. Nach Hildesheim soll die Ausstellung im kommenden Jahr in Wien, Rotterdam und Orlando/USA gezeigt werden.
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