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SchülerInnen auf Brettern

■ 7. Bremer Schultheater-Festival '92 im Schlachthof / Große Beteiligung

Es geht bergauf. Zumindest mit dem Schultheater in Bremen. Seit 1988 „Darstellendes Spiel“ in den Kursrang erhoben, und am Wissenschaftlichen Institut für Schulpraxis unter der Fachleiterin für Spiel- und Theaterpraxis, Karin Oeljeklaus, eine zweijährige Weiterbildungsmöglichkeit für LehrerInnen geschaffen wurde, boomt das Theater an den Bremer Schulen.

Deutlich ablesen kann man diesen Trend am „7. Bremer Schultheater-Festival 1992“, das derzeit im Schlachthof stattfindet. 16 Schultheatergruppen mit insgesamt 246 beteiligten AkteurInnen, darunter je eine Gruppe aus Hamburg und Rostock, präsentieren ihre neuesten Produktionen. Alle Schultypen und Altersstufen sind vertreten, und zwei der Projekte sind schulübergreifend entstanden.

Die Wahl der dramaturgischen Mittel ist stark gestreut. Es gibt herkömmliche Umsetzungen dramatischer Vorlagen aus dem großen Stückefundus der Literaturgeschichte, wortloses Musiktheater, andere Ansätze experimentellen und improvisierten Spiels. Es Eigenproduktionen überwiegen: Das Schultheater ist mutiger geworden.

Herz des Festivals war der gestrige Workshop-Tag, an dem die Aktiven, sowohl die Schüler/AkteurInnen als auch die Lehrer/ SpielleiterInnen mit Möglichkeiten belohnt wurden, in weitere Schauspiel- und Improvisationskonzeptionen hineinzuschnuppern. Angeboten wurden 5 Workshops.

Im weiteren Programm stehen Der Dreck muß weg der Theatergruppe der Schule Wandrahm Auf der Suche nach dem Land der Farben, Theater-Ag der Grund- und der Sonder-Schule Ellerbrokweg, Die Mutprobe, der Theater AG der 3. und 4. Klassen der Schule am Osterhop (Donnerstag, 10 Uhr, mit anschließender Besprechung 15 Uhr.) Das Nachmittagsprogramm wird dominiert von der Diskussion: Neue Wege im Schultheater. Am Abend schließlich (Donnerstag, 21 Uhr): Die Angst der Pampelmuse vor der Entkernung von der ersten schulübergreifenden Theatergruppe Bremens. Freitags: Widdewiddewitt, Bum, Bum, eine Szenencollage des GK Darst. Spiel des SZ Walliser Straße 11 Uhr), anschließend Der Dieb, der nicht zu schaden kam,von der Freien Theatergruppe des SZ Huckelriede. Die Theater AG der Ev. Kirchengemeinde Blockdiek spielt ihr choreographisches Theater Ein Sommernachtstraum um 16 Uhr und das Improvisationstheater des Kurs Drst. Spiel 11 des SZ Huckelriede belegt mit Liebe, Liebe und — Liebe den Abend (20 Uhr).

Samstag: Biedermann und die Brandstifter von der Theater-AG der Freien Waldorfschule (11 Uhr). Wirr ... aber wahr, das Kabarettprogramm der Jugendbühne TiK aus Rostock (17 Uhr) stellt den theatralischen Abschluß dieses Schultheaterfestivals dar. Danach ist nur noch Feiern (20 Uhr). step

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