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Spaß am Lehrerabschieben?

■ Innenbehörde: Türkischer Dozent soll in Türkei zurück

Karlshorst. Ist Dozentenabschieben der neue Spaß der Innenbehörde unter Dieter Heckelmann? Nach dem bereits abgeschobenen Kolumbianer Milton Amador soll nun schon wieder einer gehen: Bülent Celik, türkischer Gastdozent für Rechnungswesen an der in Gründung befindlichen Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Karlshorst. »Wir brauchen Herrn Celik zur kontinuierlichen Forführung des weiteren Lehrbetriebs in diesem Semester und den folgenden Semestern«, heißt es in einer Protesterklärung des Astas und der Studentenschaft.

Der 37jährige Dozent war 1973 nach Deutschland gekommen, wo auch seine Familie lebt. Sein damaliges Pech: drei Wochen vorher war er 18 Jahre alt geworden, so daß er die gesetzlichen Bedingungen für den Familiennachzug nicht mehr erfüllen konnte und eine Aufenthaltsberechtigung nur zu Studienzwecken erhielt. Nun, nach Abschluß seines Studiums, kann er wahrscheinlich weder seine Promotion noch seine bis Anfang Oktober datierte Lehrtätigkeit beenden, da die Ausländerbehörde und das Verwaltungsgericht seinen Antrag auf Aufenthaltserlaubnis ablehnte. Angesichts seiner drohenden Abschiebung in die Türkei fordert die Studentenschaft für ihn »eine ständige Aufenthaltsgenehmigung bzw. Einbürgerung« in der Bundesrepublik. usche

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