Kurz vermeldet

Die Frauenbeauftragte der FU, Christine Färber, hatte gemeinsam mit den Frauen im Akademischen Senat der FU einen Entwurf der Frauenförderrichtlinien eingebracht, der gestern als Tagesordnungspunkt zur Beratung und Abstimmung vorlag. Diese Richtlinien beinhalten einen Maßnahmenkatalog zur Gleichstellung von Frauen. Die verantwortlichen Frauen befürchten, daß der AS nicht zu ihren Gunsten abstimmen könnte, weil die vorgeschlagenen Regelungen nicht kostenneutral sind und in die Strukturen der FU eingreifen.

Die Wahl des Studentenparlaments (Stupa), das 60 Mitglieder hat, ist abgeschlossen. Dabei wurde ein leichter Rückgang der Wahlbeteiligung von 21,8 auf 20,4 Prozent verzeichnet. Insgesamt traten 35 Listen zur Wahl an, wobei sich 29 Listen in sieben Listenverbindungen vereinten. Von den 60 Sitzen sind 41 Sitze (1991 noch 46 Sitze) auf die linken Gruppierungen entfallen. Die konservativen bzw. liberalen Gruppierungen behielten wie bisher 13 Parlamentssitze. Den verbleibenden Rest erhielten die Listen »Alternative — Vernunft«, »Sport«, »Neue Mensa Nord«, »Clevere Radler«, »Die Biertrinker« und »Berliner Studenten«, die politisch nicht eindeutig zuzuordnen sind.

Ein interdisziplinärer Forschungsverbund »Technikvorsorge- und Folgenforschung« wurde an der TU eingerichtet. Ziel des Verbunds ist eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaften mit den Sozial- und Geisteswissenschaften. Zunächst sind drei Projekte innerhalb des Verbundes geplant, darunter der Themenbereich Gesundheitsfürsorge. Dabei geht es um eine an den Bedürfnissen der Patienten orientierte Organisation.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Einrichtung eines Graduiertenkollegs der FU zum Thema Gesellschaftsvergleich in historischer, soziologischer und ethnologischer Perspektive bewilligt. Ziel ist die interdisziplinäre Kooperation von Soziologie, Sozialgeschichte und Ethnologie bei der Erschließung des Zusammenhangs von Struktur und Erfahrung in der Analyse des gesellschaftlichen Wandels. Das Graduiertenkolleg wendet sich an Promotions- Stipendiaten, die eine Kompetenz erwerben wollen, die durch Interdisziplinarität, explizites Vergleichen und Verknüpfen von Struktur- und Erfahrungsperspektiven definiert ist. Informationen: Prof. Kohli, Telefon: 030/838-6601.

Die Umgestaltung der ostdeutschen Hochschullandschaft läuft planmäßig, ist aber wegen der unterschiedlichen Ausgangsposition der einzelnen Länder unterschiedlich weit fortgeschritten. Brandenburg, nach der Einigung zunächst das Bundesland mit den wenigsten Hochschulen, hat heute 18 Prozent Anteil an den Forschungskapazitäten in Ostdeutschland. In Mecklenburg-Vorpommern, das nur über 4,5 Prozent der Forschungskapazitäten in den neuen Ländern verfügt, steht als vorrangiges Ziel an, ein differenziertes System aus Universitäten, Fachhochschulen, einer künstlerischen Hochschule und Forschungsinstituten außerhalb der Hochschulen aufzubauen. Neu errichtet wurden Fachhochschulen in Neubrandenburg, Stralsund und Wismar. Im Sachsen-Anhalt gibt es Probleme mit der Besetzung von Stellen. Rund ein Viertel aller Hochschullehrer sind entweder als Informeller Mitarbeiter der Stasi geführt oder als »herausragend SED-linientreu« eingestuft worden.

Das Personal-Übernahmen-Gesetz ist in Kraft getreten. Innerhalb von sechs Wochen können Ostberliner Hochschullehrer den Antrag auf Übernahme stellen. Voraussetzung ist eine positive Evaluation. Maßgeblich für die Übernahme in hochschulgesetzkonforme Dienstverhältnisse sind der jeweilige fachbezogene Bedarf, der sich in den Stellenplänen der Hochschulhaushalte ausdrückt. Soweit die Stellenpläne für die Übernahme aller geeigneten Lehrkräfte nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, im sogenannten »Überhang« unter Beibehaltung der bisherigen Rechtsstellung nach Maßgabe der verfügbaren Haushaltsmittel weiterbeschäftigt zu werden.

Die nächste Hochschulseite erscheint nicht wie gewohnt in 14 Tagen, sondern sie verabschiedet sich bis Anfang September.