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Flüchtlingstragödie

■ Somalier strandeten auf gekapertem Schiff im Jemen

Sana (ap) — Eine gewaltige Flüchtlingstragödie spielt sich vor der Küste Jemens ab: Auf einem gekaperten Schiff droht Hunderten von Menschen aus Somalia der Tod. Mindestens 120 sind schon gestorben. Rund 3.000 Menschen hatten am 5. Juni in der somalischen Hauptstadt Mogadischu das Schiff „Gob Wein“ in ihre Gewalt gebracht, um Hunger und Elend in ihrer vom Bürgerkrieg verwüsteten Heimat zu entkommen. Sie steuerten es nach Jemen und lagen drei Tage vor Aden. Wie es hieß, ließen die Behörden das Flüchtlingsschiff nicht anlegen. Als Hunger und Durst immer schlimmer wurden, zwangen die Flüchtlinge den Kapitän am Montag, das Schiff 150 Meter vor dem Strand auf Grund zu setzen. Hunderte von Menschen sprangen von Bord. Viele ertranken, einige brachen sich die Beine. Rund 1.000 Flüchtlinge erreichten den Strand, wo sie von jemenitischen Soldaten umstellt wurden. Am Dienstag befanden sich noch rund 2.000 Somalier auf der „Gob Wein“.

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