piwik no script img

Regierungsbündnis Äthiopiens geplatzt

Addis Abeba (dpa) — Das Regierungsbündnis in Äthiopien ist geplatzt. Die Oromo-Befreiungsfront (OLF), zweitstärkste Gruppe im Kabinett, zog am Dienstag ihre vier Minister aus der Übergangsregierung zurück. Ministerpräsident Tamirat Layne nahm die Rücktrittsgesuche der Kabinettsmitglieder an.

Die OLF hatte am Sonntag die Regionalwahlen boykottiert. Sie hatte ihrem größeren Koalitionspartner, der Revolutionären Demokratischen Front des Äthiopischen Volkes (EPRDF), vorgeworfen, den Wahlausgang manipuliert und Anhänger anderer Gruppen eingeschüchtert zu haben.

Die EPRDF hatte zusammen mit der OLF und anderen Gruppen vor gut einem Jahr das kommunistische Regime von Mengistu Haile Mariam gestürzt. In dem Streit zwischen den ehemaligen Rebellenorganisationen geht es vor allem darum, wer die Volksgruppe der Oromo vertritt, die ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes ausmacht.

Beobachter befürchteten, daß es nach dem Zerfall der Koalition wieder verstärkt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der EPRDF und der OLF kommen könne. Der Konflikt zwischen den beiden Organisationen hatte das Land vor wenigen Monaten an den Rand eines neuen Bürgerkriegs gebracht.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen