: Unterm Strich
Personalrat, Gewerkschaftsvertreter und Orchestervorstand des Metropol-Theaters in der Ostberliner Friedrichstraße haben sich mit einem Vorschlag zur Rettung des Hauses an den Petitionsausschuß des Berliner Senats gewandt: In einem „Häusertausch“ mit dem Theater des Westens sieht das Musical-Theater eine Möglichkeit, das Aus zu verhindern. Nach der Vorentscheidung des Senats zum Verkauf von Grundstück und Immobilie des Metropol-Theaters befürchtet das Ensemble eine „unverantwortliche Reduzierung auf mindestens 50 Prozent, das hieße 227 Personen“, heißt es in der Begründung des Vorschlags. Um „Massenentlassungen“ und somit „Schäden an der kulturellen Substanz“ zu vermeiden, soll der Verkauf von Grundstück und Immobilie mit einem „Häusertausch beider Ensembles“ sinnvoll kombiniert werden.
In der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten sieht man in dem Vorschlag keine Lösung des Problems. „Langfristig ist damit die Sparte Operette und klassisches Musical nicht zu sichern“, sagte Pressesprecher Rainer Klemke.
Im Londoner Auktionshaus Christie's wurden am Mittwoch abend handgeschriebene Briefe und Notenmanuskripte berühmter Komponisten für insgesamt 612.238 Pfund (1,78 Millionen Mark) versteigert. Der höchste Preis wurde dabei mit umgerechnet 867.240 Mark für eine signierte Niederschrift von Franz Schuberts Quartett in B-Dur (Nr.8) bezahlt. Den zweithöchsten Preis (176.660 Mark) erzielte ein Brief Mozarts an seine Frau Constanze.
Das Staatstheater Kassel schreibt zusammen mit dem Bernd-Bauer-Verlag Berlin einen mit insgesamt 45.000 DM dotierten Europäischen Dramatiker-Wettbewerb aus. Mit dem Wettbewerb werden junge AutorInnen angesprochen, die aus der Sicht ihrer jeweiligen Kultur die Gegenwart durch die Sprache des Theaters reflektieren. Gerade jetzt brauche das Theater die Vielfalt der europäischen Kulturen, heißt es in einer Pressemitteilung. Organisatorisch unterstützt wird der Wettbewerb durch das Internationale Theater Institut (ITI).
Zwei nationale Juroren werden unter den Einsendungen jeweils drei Stücke auswählen, die dann der internationalen Jury in Berlin/Kassel vorgelegt werden. Mitglied dieser Jury sind Andys Bargilly (Cyprus Theatre Organisation), Harald Clemen (deutscher Regisseur), Jürgen Hofmann (HdK Berlin), Vera Lemos (Dramaturgin, Lissabon), Monika Ohlsson (Dramaturgin, Stockholm) und Irmgrard Schleier (Kulturdezernentin Kassel). Mit der Einsendung (?) räumen die Autoren dem Bernd Bauer Verlag eine Option auf ihr Stück ein, und das Staatstheater Kassel erhält das Recht, prämierte Stücke in Lesungen vorzustellen oder uraufzuführen. Der erste Preis wird mit 20.000 DM, der zweite mit 10.000 und der dritte bis fünfte mit je 5.000 DM ausbezahlt. Autoren aus der Bundesrepublik schicken ihre Manuskripte an den Bernd Bauer Verlag, Wielandstr. 26, 1000 Berlin 15 oder an das Staatstheater Kassel, z.Hd. Herrn von Karais, Friedrichstr. 15, 3500 Kassel. Einsendeschluß ist der 30. November.
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