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„Genug eigene Probleme“

■ Die „freie“ Meinung des 14jährigen Tobias (8. Klasse) über Ausländer

„Ich habe im Prinzip nichts gegen Ausländer. In ihren Ländern oder als Touristen stören sie mich nicht. Es mißfällt mir nur, daß der größte Teil der Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland Asyl beantragt, obwohl sie überhaupt nicht politisch verfolgt werden. Diese ,Scheinasylanten‘ erhalten dann auch noch mehr Geld als unsere Rentner, die ihr ganzes Leben lang geschuftet haben. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln zahlen sie nicht. Das habe ich schon selbst erlebt. Auch als Bettler sitzen sie am Straßenrand und fahren dann mit großen Autos zum Beispiel Mercedes mit großen Wohnwagen (selbst gesehen) weg.

In unserer Familie reden wir sehr wenig darüber, nur wenn es sich ergibt; denn wir haben unsere eigenen Probleme (genug!) und können uns nicht noch um Ausländer kümmern. Die Überfälle auf die Ausländerheime finde ich nicht so gut. Sie sind zwar keine Lösung, aber man wird ja von unseren Politikern allein gelassen, die nichts weiter können, als das Volk für dumm verkaufen, große Töne spucken, ihre Diäten erhöhen, das Volk mehr Steuern zahlen lassen und sich dick und fett fressen (zum Beispiel Kohl). Deshalb nimmt das Volk die Sache jetzt selbst in die Hand, und wehe die Politiker rühren sich auf einmal!

Unseren Menschen sollte es nach der Wende nicht schlecht gehen, so wurde uns von Kohl versprochen. Aber jetzt sind viele arbeitslos, die Strompreise sind um das Dreifache gestiegen, die Miete und die öffentlichen Verkehrsmittel um das Sechsfache. Und solange die Asylanten dann auch noch Prämien erhalten von teilweise über 5.000 DM, wenn sie in ihre Heimatländer zurückgehen, sollte man sich fragen, von wem man mehr betrogen wurde, von Honecker oder Kohl? Wie soll unser Volk das verkraften? Hauptsache Kohl sitzt in seinem eingezäunten Eigenheim und kann es sich vom Steuerbetrug gutgehen lassen.

Immer mehr Ausländer kommen in unseren Staat, wollen wählen, und demnächst haben sie eine eigene Partei, welche dann vielleicht Deutschland regiert? Warum heißt es dann noch eigentlich so. Das alles verärgert uns doch sehr, und da ist es doch ganz natürlich, daß wir es nicht verstehen, daß die Politiker so viel Geld für die Ausländer ausgeben, anstatt ihren eigenen Landsleuten zu helfen.

Die Politiker müßten mal eine Woche unter normalen Bedingungen leben. Vielleicht hätten sie dann mehr Verständnis (falls sie diese Woche überlebt haben) für unsere Sorgen und sind dann nicht mehr nur für sich selbst und für die Ausländer da. (Das ist meine freie Meinung.)“

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