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Friedensforscher vor dem Aus

■ Wissenschaftler der Humboldt-Universität protestieren

Berlin. Das einzige universitäre Institut für Friedensforschung in Berlin soll geschlossen werden. Zugehörig zur Humboldt-Universität haben dies die Gremien der Hochschule beschlossen, nachdem der Stellenplan von Wissenschaftssenator Erhardt (CDU) für das 1990 errichtete Zentralinstitut null Personal vorsah.

Betroffene Wissenschaftler, aber auch Friedensforscher der Freien Universität sowie des »Vereins zur Förderung der Friedensarbeit, Friedenserziehung und Friedensforschung« forderten auf einer Pressekonferenz gestern, den »recht fragwürdigen Beschluß« rückgängig zu machen.

Derartige Forschungsstätten seien in der Bundesrepublik Deutschland eine Rarität, sagte Professor Ulrich Albrecht von der FU, der den Humboldtianern hervorragende wissenschaftliche Arbeit bescheinigte.

Offiziell gibt es das Zentralinstitut für Friedens- und Konfliktforschung seit dem 30. Mai nicht mehr, sagte André Türpe vom Institut.

Den Betroffenen wurde dies trotz zahlreicher Nachfragen allerdings noch nicht mitgeteilt. Ausschlaggebend für die Schließung ist Türpe zufolge die prekäre Stellen- und Haushaltssituation der Universität. Türpe warf der Berufungskommission des Fachbereiches bei der fachlichen Bewertung der Leistungen der Mitarbeiter Befangenheit vor. adn

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