: Beckers bester Satz
■ Steffi Graf im Halbfinale von Wimbledon, während Boris Becker mit Verspätung ins Viertelfinale einzog
Wimbledon (dpa) — Sehr zufriedenstellend verlief der erste Regentag in Wimbledon für Steffi Graf und Boris Becker. Während der dreifache Titelträger aus Leimen im „Nachsitzen“ das Viertelfinale erreichte, ist Vorjahressiegerin Steffi Graf bereits einen Schritt weiter. Die Weltranglisten-Zweite setzte sich in 53 Minuten gegen Natalia Zwerewa aus der GUS mit 6:3, 6:1 durch. Zuvor hatte Becker das am Vorabend nach dem vierten Satz abgebrochene Match gegen den Südafrikaner Wayne Ferreira mit 3:6, 6:3, 6:4, 6:7 (6:8), 6:1 beendet.
Nach den vorangegangenen zwei Zitterpartien wurde für Steffi Graf der Sprung ins Halbfinale zu einer weitaus weniger mühseligen Angelegenheit. Im Gegensatz zu Mariaan de Swardt (Südafrika) und Patty Fendick (USA), die die Deutsche mit kompromißlosem „Serve and volley“ in Verlegenheit gestürzt hatten, vertraute Natalia Zwerewa ihrem Spiel von der Grundlinie und lief der Brühlerin damit ins offene Messer. Während die 23jährige Deutsche im ersten Durchgang nie in Gefahr geriet, ihr Aufschlagspiel zu verlieren, gelang ihr das für den Satzgewinn entscheidende Break zum 5:3. Auch im zweiten Durchgang blieb sie nach einem frühen Break zum 2:1 ungefährdet.
Monica Seles, die Weltranglisten- Erste aus Jugoslawien, zog mit einem beeindruckenden 6:1, 6:3 gegen Nathalie Tauziat (Frankreich) erstmals ins Wimbledon-Halbfinale ein. Für ihre nächste Gegnerin Martina Navratilova (USA) ist dies indessen bereits zur Routine geworden. Die 35jährige bezwang die Bulgarin Katarina Malejewa trotz einiger Probleme mit 7:6 (7:2).
„Ich habe nicht gut geschlafen. Es war eine kurze Nacht“, gestand Becker. Als er die Fortsetzung gegen den Weltranglisten-16. aus Südafrika jedoch im Eilverfahren beendet hatte, freute er sich: „Das war mein bisher bester Satz in diesem Turnier.“ Der eher als Spätstarter bekannte Leimener präsentierte sich vom ersten Ballwechsel an hellwach — und das, obwohl sich sein Start wegen des Nieselregens um drei Stunden verzögert hatte. „Ich habe mich in einer Halle 45 Minuten lang warm gespielt und bin erst zehn Minuten vor Matchbeginn auf der Anlage erschienen“, nannte er sein Erfolgsrezept. Der Hauptgang nach dem Training dauerte dann nur 29 Minuten.
Männer, Achtelfinale: Boris Becker (Leimen) - Wayne Ferreira (Südafrika) 3:6, 6:3, 6:4, 6:7 (6:8), 6:1
Doppel, Achtelfinale: John McEnroe/Michael Stich (USA/Elmshorn) - Kent Kinnear/Sven Salumaa (USA) 6:3, 6:2, 6:4
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