: Frech, krumm, ölig, high
BASKETBALL
Beim europäischen Olympia-Qualifikationsturnier in Zaragoza verlor die deutsche Nationalmannschaft achtbar mit 84:100 (49:40) gegen den ungeschlagenen Turnierfavoriten Litauen. Auch ohne ihren mit einer Magen-Darm-Infektion im Hotelbett liegenden Star Detlef Schrempf bot die Mannschaft eine großartige kämpferische Leistung und war bis sieben Minuten vor Schluß drauf und dran, ihren dritten Sieg im vierten Spiel zu feiern und damit einen großen Schritt nach Barcelona zu machen. Letztlich entscheidend für die Niederlage war die Tatsache, daß der mit 40 Punkten überragende NBA-Profi Martschulenis nie zu bremsen war. Aus den drei Spielen gegen Italien, die GUS und die CSFR benötigt das deutsche Team noch zwei Siege.
FUSSBALL
Italien: Der Wechsel des 23jährigen Gianluigi Lentini vom AC Turin zum AC Mailand läßt die Wogen der Empörung in Turin hochschlagen. Lentini hatte sich bislang geweigert, ein Angebot des Milan-Bosses Silvio Berlusconi anzunehmen und seine Treue zum AC betont. Nun hat ihn der Medien-Krösus doch nach Mailand gelockt, wie es heißt, mit einem astronomischen Angebot. 31 Millionen Mark soll der AC Ablöse erhalten, Lentini in vier Jahren 56 Millionen Mark verdienen. Lentini dementierte. Die Zahlen seien höchstens halb so hoch.
Spanien: „Diesen Tag wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind. Ich bin Opfer einer gemeinen Verfolgung geworden“, sagte Jesus Gil, Präsident des Pokalsiegers Atletico Madrid, nachdem er am Dienstag in letzter Minute den Zwangsabstieg in die Amateurliga verhindern konnte. Gil, der auch Bürgermeister von Marbella ist, legte kurz vor Ablauf der Frist um Mitternacht die Unterlagen und Bankkredite für eine Umwandlung des Fußball-Klubs in eine Aktiengesellschaft nach dem neuen spanischen Sportgesetz vor.
NOLYMPIA
Im Wirtschaftsplan der Olympia GmbH Berlin sind für 1992 unter anderem 600.000 DM für „Bewerbung Lobbying“ und 350.000 DM für „Betreuungskosten für IOC-Mitglieder und andere Funktionäre außerhalb Berlins“ ausgewiesen. Diese Zahlen nannte die Berliner Abgeordnete Michaele Schreyer im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen die Olympia GmbH wegen angeblicher Strategien zur intensiven Betreuung der 94 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die im September 1993 über die Vergabe der Olympischen Spiele im Jahr 2000 entscheiden. Außerdem seien 204.000 DM für „Honorare für freie Mitarbeiter für IOC-Besuche in Berlin“, 540.000 DM für „Aufwendungen für Fremdleistungen bei Besuchen der IOC-Mitglieder in Berlin“ und 720.000 DM für „Flugkosten“ vorgesehen.
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