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Go for TV-Gold

■ Der US-Sender NBC bietet erstmals die Übertragung der Olympischen Spiele in Barcelona als Pay-TV an

New York (dpa) — NBC setzt bei Olympia auf die revolutionäre Premiere: Erstmals in der Fernsehgeschichte verkauft der amerikanische TV-Gigant mit seinem „Pay- Per View-Partner Cablevision“ die Olympischen Spiele im Pay-TV, um wenigstens einen Teil der 401 Millionen Dollar für die Übertragungsrechte abzudecken. Neben den kostenlosen 161 Stunden des Senders werden im sogenannten „Triplecast“ auf drei verschiedenen Kanälen ohne Werbespots insgesamt 540 Stunden Live-Programme angeboten. Der „Triplecast“ soll kein Abfalleimer für uninteressante Sportarten sein, sondern eine Bonus-Berichterstattung für den echten Fan.

Das „Gold-Paket“ kostet 170 Dollar und beinhaltet 24 Stunden Olympia gleichzeitig auf einem roten, blauen und weißen Kanal mit allen Vorausscheidungen und Zwischenläufen. Für 45 Dollar weniger gibt es das „Silber-Paket“, Bronze kostet 95 Dollar, das elektronische Tagesticket 29,95. Was aber anfangs noch als geniale Idee gegolten hatte, hat sich längst zum Bumerang entwickelt. Das Interesse der 20 Millionen potentiellen Kunden, die Pay-TV empfangen können, ist verschwindend gering, und so werden die 200 Millionen Dollar Produktionskosten bereits jetzt als Minus einkalkuliert.

Wenigstens die Verkäufe der Werbespots verliefen erfolgreich. Knapp zwei Wochen vor Olympiabeginn hatte NBC bereits 93 Prozent der Werbezeit verkauft für insgesamt 460 Millionen Dollar. Die erwarteten Einnahmen aus Werbung liegen bei 500 Millionen Dollar. Die restlichen 40 Millionen Dollar sollen ausgerechnet von den Präsidentschafts-Kampagnen von George Bush, Bill Clinton und Ross Perot kommen. Alle drei brauchen vor den Wahlen im November noch Werbeauftritte zur besten Sendezeit.

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