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Dritter Großhafen in Treptow geplant

■ »BISS« befürchtet Flächenfraß durch Hafenneubau am Teltower Kanal

Treptow. Gegen die Planungen des Senats, im Dreieck zwischen Britzer Zweigkanal, Teltowkanal und Johannisthaler Chaussee einen dritten Großhafen zu bauen, regt sich mittlerweile Protest. Wie Thomas Pudelko von der »Bürgerinitiative Stadtring-Süd« (BISS) befürchtet, würden nicht nur zwei Kleingartenanlagen verschwinden, sondern auch umfangreiche Flächen durch neue Infrastrukturmaßnahmen vernichtet werden. So sei mit Auswirkungen bis weit hinein in die Königsheide zu rechnen. Pudelko vermutet darüber hinaus, daß der Standort wegen seines Hinterlandes bevorzugt wird. So könnten die Grünflächen in Treptow und Neukölln als »Reserve« für spätere Ausbaumaßnahmen verwendet werden. Er forderte den Senat auf, sich anstelle eines Neubaus mit seiner »städtebaulichen Dominanz« und der »ökologischen Folgewirkungen« auf verschiedene kleinere Hafenanlagen zu besinnen.

Als »reine Spekulationen« bezeichnete gestern gegenüber der taz Ural Kalender, Leiter der Verkehrsplanung im Hause von Verkehrssenator Herwig Haase (CDU), die Befürchtungen der Umweltschützer. Konkrete Planungsunterlagen gäbe es bisher noch nicht, lediglich erste Voruntersuchungen seien getätigt worden.

Allerdings verwies Kalender auf die Notwendigkeit eines dritten Großhafens. Der West- und Osthafen reichten bei weitem nicht mehr aus. In Zukunft werde mit »erheblichen Zunahmen« im Lastverkehr gerechnet.

Ursprünglich sei in der Verwaltung an den ehemaligen Flugplatz Johannisthal gedacht worden. Nachdem dieser Standort wegen andersartiger Nutzungsvorstellungen ausgeschieden sei, werde überlegt, ob der Bereich zwischen Britzer Zweig- und Teltowkanal geeignet sei. Hierfür spricht nach Kalender der vom Bund geplante Ausbau der Wasserstraßen in Berlin und ihre Anbindung an den Mittellandkanal. Die Entscheidung werde aber auch davon abhängig gemacht, inwieweit das Gewerbegebiet zwischen Neukölln und Treptow weiter erschlossen werden solle. sev

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