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Düstere Aids-Prognosen für Afrika

Nairobi (dpa) — Die Bevölkerung in Kenia wird von jetzt 24 Millionen Einwohnern auf 60 Millionen bis zum Jahr 2011 hochschnellen — davon konnten die Demographen zumindest bislang ausgehen. Heute sehen sie die Zukunft des Landes ganz anders: Man rechnet mit „nur“ noch 35 Millionen Kenianern im Jahre 2011. Der Grund dafür ist die rasante Ausbreitung der tödlichen Immunschwächekrankheit Aids. Ähnlich dramatische Horrorszenarien malen Experten auch für andere Länder in Süd- und Zentralafrika, zum Beispiel Tansania, Ruanda, Zaire, Burundi und Malawi. Besonders düster sehen die Prognosen für Uganda aus. Von den 16 Millionen Einwohnern soll sich fast jeder Zehnte bereits mit dem HI-Virus angesteckt haben. Innerhalb von 15 Jahren soll Uganda, die einstige Perle Afrikas, 20 Prozent weniger Menschen haben. Diese Zahlen präsentierte jetzt Roy Anderson vom College für Wissenschaft und Technologie in London. „Von den 58 Schulkameraden meines Mitarbeiters lebt heute keiner mehr“, berichtet John McDermott, ein kanadischer Epidemologe. Die Äußerungen von Anderson werden von manchen Aids-Forschern allerdings als „umstritten“ bezeichnet, da sie sich auf Vermutungen über das sexuelle Verhalten von Afrikanern stützen, über das es keine harten Fakten gibt. In Afrika verbreitet sich Aids vorwiegend durch heterosexuelle Kontakte sowie Mangel an Hygiene in Dorfkliniken. Auch traditionelle Heilpraktiker tragen zur Verbreitung des Erregers bei, da zum Beispiel dieselbe Klinge oft bei mehreren Patienten verwendet wird. Manche Wissenschaftler halten auch die rituelle Beschneidung von Jungen für eine Gefahr.

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