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Sonne im Uhrwerk

■ Billige Quarzuhren sind heute Standard/ Reparatur ist oft nicht sinnvoll/ Umweltbewußte tragen eine Solaruhr

Eine Armbanduhr war einmal eine Anschaffung fürs Leben, die vom Vater auf den Sohn vererbt wurde. Heute wechseln viele ihre Uhr — fast — so häufig wie die Unterhose. Denn nicht die Qualität, sondern das Design gibt den Ton an.

Von den etwa 50 Millionen Uhren, die 1990 in den deutschen Handel gingen, waren mehr als 90 Prozent Quarzuhren. Mechanische Uhren führten hingegen ein Schattendasein. Dabei haben sie viele Vorteile: Sie sind reparaturfreundlich, da leicht zu öffnen, und es gibt keine Teile, die man nicht ersetzen könnte. Außerdem sind sie jahrelang haltbar. Eine Quarzuhr ist hingegen kurzlebig: Ist sie kaputt, muß entweder die Spule oder gleich der ganze Elektronikblock ausgetauscht werden, Ersatzteile sind nicht mehr zu bekommen oder es sind überhaupt keine Reparaturen möglich, weil das Uhrwerk ins Gehäuse eingeschweißt ist. Dafür zeigen sie aber genauer die Zeit an als mechanische Uhren.

Die umweltfreundliche Alternative zur Batterieuhr ist die Solaruhr. Diese Quarzuhren mit Solarzelle, die ab etwa 200 Mark zu haben sind, entwickeln sich von einer Randerscheinung des Uhrenmarkts zum Trendobjekt. Gaben die ersten Solarmodelle noch bei Dunkelheit vorübergehend ihren Geist auf, so laufen sie heute bis zu 200 Stunden weiter.

Bleibt eine Solaruhr doch einmal stehen, ist meist der Verbraucher schuld. Denn viele Leute tragen ihre Armbanduhr gewohnheitsmäßig unter dem Jacken- oder Hemdsärmel. Doch im Dunkeln kann eine Solaruhr nicht auftanken. sab

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