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Unterm Strich

Ausstellungen „aus allen vier Ecken Frankreichs“ empfiehlt die Pariser Tageszeitung Le Monde, und die taz schließt sich an: In Saint-Paul- de-Vence zeigt die Fondation Maeght noch bis zum 15. Oktober „L'art en mouvement“, eine Sammlung künstlerischer Studien zu den verschiedensten Aspekten von Bewegung. Darunter Tableaus von Edgar Degas, Rodins „Mann in Bewegung“, Futuristisches, Kandinskis „Komposition“ und Kupka, Balla, Chevreul und andere.

In Nancy ist der 400. Geburtstag des Graphikers Jaques Callot zum Anlaß genommen, im Musée historique lorrain bis zum 15.September eine umfassende Schau seines Nachlasses zu präsentieren. Den Zeitgenossen des berühmten Kupferstechers widmet das Musée des beaux-arts zu Nancy eine Ausstellung mit dem Titel „Das Goldene Zeitalter der Malerei in der Lorraine“, die vor allem Werke von George de La Tour und dem weniger bekannten Jaques Bellange zeigt.

Nummer drei der Auswahl sind Ausstellungen zeitgenössischer Bildhauerei aus Großbritannien. Das Museum moderner Kunst in Villeneuve d'Ascq stellt Skulpturen von Richard Deacon aus, das Centre d'art contemporain du domaine de Kerguéhennec im bretonischen Bignan präsentiert Tony Cragg, und in Tours sind im Centre de création contemporaire Werke von Peter Briggs zu bewundern.

Kunst aus Großbritannien hat überhaupt derzeit in französischen Museen Hochkonjunktur: Mit britischer Architektur der Gegenwart beschäftigt sich in Arc-et-Senans eine Ausstellung in der Saline royale der Stiftung Nicolas Ledoux, die sechs der führenden britischen Architekten, darunter den vor einigen Wochen verstorbenen James Stirling, vorstellt. Korrespondierend dazu eine Einzelausstellung zu Norman Foster in Bordeaux, Arc-en-rêve, centre d'architecture. Beide Ausstellungen sind bis zum 15.September geöffnet.

In Straßburg sind von heute an rund 210 Werke aus der Zeit von 1870 bis 1950 sind im Alten Zollhaus und dem Rohan-Schloß zu sehen. Mit der Ausstellung „Les Modernes“ präsentiert die Stadt erstmals einen großen Teil der Sammlung, die später in dem geplanten Museum für moderne Kunst permanent gezeigt werden soll (der Bau des Pariser Star-Architekten entsteht zur Zeit am Ufer der Ill). Die Werke, die bis 31.Dezember zu sehen sind, geben einen Überblick über die Entwicklung moderner Kunst vom Impressionismus bis hin zum Surrealismus. Ausgestellt sind Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Möbel von rund sechzig Künstlern — unter ihnen Degas, Monet, Renoir, Klimt, Gauguin, Dix, Braque, Picasso, Ernst, Klee oder Miro. Der Großteil der Exponate stammt aus Straßburger Beständen und konnte bisher gar nicht oder nur unter unzulänglichen Bedingungen gezeigt werden. Breiten Raum gibt die Ausstellung der Dada-Bewegung und dem Surrealismus. In beiden Bewegungen spielte der aus Straßburg stammende Hans Arp, von dem die Elsaß-Metropole eine der größten Sammlungen besitzt, eine wichtige Rolle. Auch osteuropäische Künstler wie Natalia Gontscharowa, Marcel Janco, Wassily Kandinsky oder Frantisek Kupka sind stark vertreten.

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