: Töten »aus Langeweile«
■ Vier Jugendliche gestanden Pinguinmorde im Tierpark
Friedrichsfelde. Die Tierquälereien im Ostberliner Tierpark sind von vier Jugendlichen »aus Langeweile« begangen worden. Die 16- bis 18jährigen aus Lichtenberg gaben bei ihrer polizeilichen Vernehmung zu, die Tiere mit Messerstichen und Fußtritten mißhandelt zu haben und bereits öfter nachts über den Zaun des Zoos geklettert zu sein. Dabei hätten sie es als »sportliche Betätigung« angesehen, Tiere mit dem Kopf auf den Boden zu schlagen oder Pinguine in die Luft zu werfen. Bei dem Gemetzel am Wochenende starben zwei Heidschnucken und ein Skudden-Schaf, drei Weißstörche, neun Exemplare verschiedener Gänserassen und zwei Humboldt-Pinguine. Ein weiterer Pinguin wird noch immer vermißt. Seine Überlebenschancen sind wegen der großen Hitze gering. Der Verlust der Weißstörche wiegt besonders schwer, da in Friedrichsfelde keine weiteren Tiere dieser Art für Nachwuchs sorgen können.
Aufgeflogen waren die Tierpark- Vandalen, nachdem ein 16jähriger am Montag als Tatverdächtiger im Zusammenhang mit einem gemeinschaftlichen Raub im naheliegenden Tierpark-Club festgenommen worden war. Weil die Kripo Zusammenhänge mit den Quälereien vermutete, sollten Schuhabdrücke genommen werden und mit Spuren vom Tatort verglichen werden. Danach gestand der Verdächtige beide Taten und nannte die Namen seiner Komplizen. Die inzwischen wieder Freigelassenen müssen mit einer Jugendstrafe von bis zu zwei Jahren wegen sinnlosen Quälens und Tötens von Tieren rechnen. dpa
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