: Flüchtlings-Freunde
■ Bremer Hilfsbereitschaft widerlegt Bonner Abschottung
Für ganze 5.000 der 2,5 Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge im auseinandergebrochenen Jugoslawien hat die Bonner Regierung die neue deutsche Grenzmauer in Richtung Osten geöffnet. Schon nach ein paar Stunden hatten gestern vormittag Bremer BürgerInnen die dem kleinsten Bundesland zugeteilte Quote von einem Prozent (50 Flüchtlinge) untergebracht: in den Gästezimmern ihrer eigenen Wohnungen und Häuser.
Mit dieser spontanen Fremdenfreundlichkeit haben die BremerInnen der haarsträubenden Bonner Abschottungspolitik eine schallendere Ohrfeige verpaßt als es die klügsten Argumente, schärfsten Protesterklärungen oder lautesten Demonstrationen könnten. Das war in der jahrelangen Polemik um das Asylrecht schon fast in Vergessenheit geraten: Auch in Deutschland gibt es eine große Bereitschaft, verfolgten Menschen ganz konkret zu helfen — jenseits aller politischen Grabenkämpfe. Dirk Asendorpf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen