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Angebot für Bahnhof-Kids

■ Jugendamt will Krisenzentrum einrichten / Lehre aus dem "Fall Dennis"

einrichten / Lehre aus dem »Fall Dennis«

Hilfe für Hamburgs Bahnhofs- Kids? Für rund 100 jugendliche Drogenabhängige, „Autoknacker“ und Prostituierte will die Jugendbehörde ein Krisenzentrum am Hauptbahnhof einrichten. Eine entsprechende Vorlage soll der Senat am Dienstag verabschieden, spätestens im Herbst soll das Krisenzentrum arbeiten.

Ziel der neuen Einrichtung wird nach Angaben des stellvertretenden Jugendamtsleiters, Jürgen Näther, sein, der „Szene eine neue Ausstiegsmöglichkeit“ zu bieten. In dem Krisenzentrum sollen ständig Street-Worker ansprechbar sein, die Kids sollen dort essen können, die Sozialarbeiter auch Plätze in Wohnprojekten vermitteln.

Näther sieht das Krisenzentrum als eine Vorbeugemöglichkeit. Es soll verhindern, daß Fälle, wie der des 13jährigen Dennis, in Hamburg zur Regel werden. Der Junge, der sich selbst „rühmt“, über 100 Autos geklaut zu haben, war am Dienstag mit einem Gleichaltrigen Thüringer in einem gestohlenen Auto verunglückt. Dabei wurde der Junge aus Thüringen getötet.

Wohl ein Grund für die Eile, mit der Jugendsenatorin Rosemarie Raab das Krisenzentrum jetzt in den Senat bringt. Ihrer Behörde war von der CDU in den vergangenen Wochen vorgeworfen worden, kein Konzept für den Umgang mit auffällig gewordenen Jugendlichen zu haben. Offensichtliches Ziel der Union: Geschlossene Heime in Hamburg, Abkehr von offenen Betreuungsformen, zumindest in besonders schwierigen Fällen.

Soweit will die Jugendbehörde nicht gehen. Aber der nun angekündigte eilige Schritt wird wohl kaum der letzte sein, den die Jugendbehörde in Sachen Reform der Jugendhilfe macht. Auch in der Jugendpsychiatrie stehen Veränderungen an. „Man muß bezweifeln“, so Jürgen Näther, daß Hamburgs jugendpsychatrische Einrichtungen (zum Beispiel im UKE) auf die Kinder vom Hauptbahnhof ausreichend eingestellt seien. uex

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