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■ Nachgefragt"5.000 ist eine lächerliche Zahl"

In der vergangenen Tagen haben sich bei der Bremer Sozialbehörde mehr als 150 BremerInnen gemeldet, die Flüchtlinge aus dem Jugoslawien-Krieg unterbringen wollen. Bei einem Bremer Kontingent von 50 Flüchtlingen bleiben Unterkünfte leer. Wir fragten den Staatsrat Hans-Christoph Hoppensack.

taz: Haben sie daran gedacht, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als Bremen eigentlich müßte?

Hans-Christoph Hoppensack: Nein, wir können uns nur an das halten, was außenpolitisch vereinbart ist. Wir sind in der Unterbringung von Flüchtlingen in einer Gesamtsituation, daß wir keine Extraleistungen erbringen können.

In der Richtung wird es auch keinen Vorstoß in Bonn geben?

Ich habe am Donnerstag die zuständige Bundesministerin angerufen: Sie möge doch überlegen, ob nicht das Problem der vielen unbegleiteten Kinder, die dahinvegetieren, die restriktive Haltung der Bundesregierung verändern sollte. Das wollten die dann überlegen. Ich halte es schon für nötig, daß Deutschland mehr macht, als dieser lächerliche Zahl von 5.000 Menschen Schutz zu gewähren. Aber Bremen als Stadtstaat kann hier keine Sonderrolle einnehmen.

Können Sie nicht innerhalb des 5.000er Kontingents mehr Leute in Bremen aufnehmen? Wäre es nicht besser, die Flüchtlinge kämen in Familien unter, als im niedersächsische Durchgangslager?

Es sieht ja so aus, als könnte das Problem relativ gut gelöst werden, auch in Niedersachsen. Wir machen jetzt um 50 Leute so ein Theater. Wir kriegen jede Wochezwischen 130 und 150 Leute nach Bremen. Da verliert keiner ein Wort. Das kriegen wir mit Hängen und Würgen hin. Die 5.000 sind kein Problem für die Republik. Ich persönlich, als jemand der sich für Kinder verantwortlch fühlt, ich finde, wir könnten uns da mehr leisten. Diese 5.000 sind doch angesichts der zwei Millionen oder noch mehr ein winziger Beitrag, der kaum der Rede wert ist.

Sie würden aber niemanden aus dem Niedersachsen-Kontingent aufnehmen, auch wenn die Finanzen von Hannover übernommen würden?

Wir können uns leider keine großen Sprünge leisten. Wenn die Hannoveraner kommen und sagen, wir haben da noch zehn Fälle und Ihr habt doch noch Quartiere, da könnten wir sicher drüber reden. Bremen muß seine Quote erfüllen und sich im Konzert mit den anderen bemühen, daß es Optionen für Erweiterungen gibt, aber Sondersprünge können wir uns nicht leisten. Fragen: J.G.

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