piwik no script img

Kinotips

KINOTIPS

Pierre flieht aus der heimatlichen Enge Südfrankreichs in die Metropole Paris. Die Großstadt, die Liebe, die Prostitution sind ihm äußerst fremd, doch sind das die Größen, die schon bald sein Leben bestimmen. Ich küsse nicht, der neue Film des französischen Regisseurs André Téciné, erzählt von Pierres Suche, von seinem Traum, Schauspieler zu werden, und von seinem Weg in die Prostitution. „Ich blase nicht, ich küsse nicht“, diese Verweigerung ist sein letzter Selbstschutz. Hoffnung läßt der Regisseur in dieser Entwicklungsgeschichte, die er nach einem Drehbuch von Jacques Nolot schrieb, kaum.(Neues Cinema)

Für alle, die erst beim Kino auf dem Rathausmarkt auf Amerikas Underground-Regie-Star Jim Jarmusch neugierig geworden sind, und für diejenigen, die sein filmisches Schaffen von Anfang an verfolgen wollen, gibt es im Studio von heute bis zum kommenden Mittwoch eine Retrospektive seiner fünf seit 1980 entstandenen Filme: „Permanent Vacation“ (1980) klärt über das Heimatgefühl der nordamerikanischen Bevölkerung auf, in „Stranger Than Paradise“ (1984) läßt John Lurie sein Saxophon vor bröckelnden Mauern weinen, „Down By Law“ (1988) ist die heitere Ausbruchsgeschichte dreier Häftlinge, die in den Sümpfen Floridas Lagerfeuer machen, im „Mystery Train“ (1989) erleben zwei japanische Touristen Amerika auf

1dem Weg zum Elvis-Heiligtum Graceland, schließlich beleuchtet der Episodenstreifen „Night On Earth“ (1991) das karge Leben der Taxifahrer auf unserer Erde.(Studio)

Der nun empfohlene Film ist zwar auch schon seit fünf Jahren im Geschäft, doch bedurfte er schließlich auch einer zehnjährigen Produktionszeit. Denn es erging Filme-

1macher Ren'e Perraudin nicht anders als seinem Filmhelden in z.B....Otto Spalt - und die Filmstadt Hamburg wimmelt ja nur so von Otto Spalts. Otto Spalt, gespielt von Otto Sander, will, wie viele andere, endlich seinen abendfüllenden Spielfilm drehen. Zur 189. Sitzung des Filmprojektprüfungshauptausschusses läßt er neben seinem geballten Sachverstand seine fünf Kurzfilme - darunter das „Phantom“ mit etwa 5000 Komparsen und das sensible Filmchen über die Laufrichtung im Leben „Rückwärts“ - auf das gestrenge Gremium wirken. In dem Werk z.B....Otto Spalt karikieren neben Otto Sander auch Alfred Edel, Rolf Zacher, Katharina Thalbach und Irm Hermann Furcht und Elend des deutschen Autorenfilms - eine Komödie nicht nur für Filmemacher von heute und morgen.(Lichtmeß)

Musikalische Grenzgänger aufgepaßt: Step Across The Border, die Reise des englischen Musikexzentrikers Fred Frith von Ost nach West, ist an diesem Wochenende wieder zu hören und zu sehen.(Abaton)jk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen