piwik no script img

Folter in der Türkei

■ amnesty bittet um Hilfe für Krankenschwester

Der Bremer Bezirk von amnesty international hat dazu aufgerufen, sich für die 23jährige türkische Krankenschwester Nazli Top einzusetzen. Nach Informationen von amnesty wurde die im dritten Monat schwangere Frau im April dieses Jahres von der Anti-Terror-Gruppe der türkischen Polizei inhaftiert. Von den zehn Tagen die Nazli Top festgehalten wurde, wurde sie an vier Tagen schwer gefoltert. Die schwangere Frau bekam Elektroschocks, Schläge in den Bauch und wurde vergewaltigt.

Nach ihrer Freilassung reichte die Krankenschwester Beschwerde über ihre Behandlung ein. amnesty international fordert die türkischen Behörden auf, eine gründliche und unparteiische Untersuchung der Vorwürfe durchzuführen.

Für die Menschenrechtsorganisation ist dieser Fall ein Beleg dafür, daß die im letzten November von der türkischen Regierung verkündete Absicht, Folter im Polizeigewahrsam zu unterbinden, keine Konsequenzen gehabt hat. Bislang seien keine gesetzlichen oder praktischen Schritte erkennbar. In einer Erklärung schreibt die Bremer amnesty- Gruppe: „Soweit überhaupt eine Veränderung eingetreten ist, so ist eher eine angestiegene Zahl von glaubhaften Foltervorwürfen zu verzeichnen.“ In den letzten beiden Jahren habe es weiterhin Todesfälle in der Haft gegeben. Besonders besorgniseerregend sei der starke Anstieg bei den „Verschwundenen“ und bei Morden durch Todesschwadrone, die staatlichen Stellen zugrechnet werden. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen