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Einzelzimmer für Erich Honecker

■ Der inhaftierte Honecker wurde von Mitgefangenem getrennt/ Die beiden sollen sich schon geduzt haben

Moabit. Der seit Mittwoch abend inhaftierte frühere Staatschef der DDR, Erich Honecker, liegt seit Donnerstag abend allein in einem Krankenraum der U-Haftanstalt Moabit. Wie Justizsprecherin Fölster gestern mitteilte, habe dies der zuständige Richter Georg Bräutigam angeordnet. Eine Begründung nannte sie nicht. Honecker hatte bislang mit einem Mitgefangenen in einem Raum gelegen. Gestern morgen hatte der Berliner Rechtsanwalt Gerd Stübing berichtet, daß sein Mandant mit Honecker die Krankenzelle teile. Der Mandant sei ein 40jähriger Sinti, der bislang rund zehn Jahre wegen Straftaten »quer durch den Gemüsegarten« hinter Gittern verbracht habe. Die beiden hätten sich schon geduzt, da sei die Zellengemeinschaft aufgelöst worden. Sie hätten sich mit Geschichten aus der Vergangenheit unterhalten.

Gleichzeitig hat Bräutigam angeordnet, daß der 79jährige Honecker keinen Kontakt zu den fünf Mitbeschuldigten aufnehmen dürfe. Mit Honecker sind wegen der Todesschüsse an der innerdeutschen Grenze der frühere DDR-Ministerpräsident Willi Stoph, Ex-Stasi-Chef Erich Mielke, Verteidigungsminister Heinz Keßler, dessen Stellvertreter Fritz Streletz sowie der Suhler SED-Bezirkschef Hans Albrecht angeklagt. Auch diese fünf, die bis auf Albrecht seit über einem Jahr in U-Haft sitzen, dürfen keinen Kontakt untereinander haben. dpa

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