piwik no script img

10.000 Krebskranke bei Wismut

München/Köln (AFP) — Auf über 10.000 schätzt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Zahl der an Lungenkrebs erkrankten ehemaligen Mitarbeiter des Urankonzerns Wismut (Sachsen). Klaus Martignoni vom BfS-Institut für Strahlenhygiene sagte, man müsse mit 200 bis 300 neuen Fällen pro Jahr rechnen. Der durch das Einatmen von radioaktivem Gas ausgelöste Krebs breche oft erst nach mehr als 15 Jahren aus. Bisher sind 5.600 durch Radioaktivität verursachte Lungenkrebsfälle von der WismutAG anerkannt. Nach einem in der Juliausgabe der gewerkschaftsnahen Zeitschrift forumarbeit veröffentlichten Bericht ist inzwischen auch eine Häufung von Leukämie und anderen Krebserkrankungen bei ehemaligen Beschäftigten zu verzeichnen. Bisher seien von der WismutAG nur solche Krebserkrankungen anerkannt und entschädigt worden, die durch Alpha-Strahlung (Radon) beim Uranabbau entstanden sind. „Heute sind sich die Fachleute jedoch darüber einig, daß auch Beta- und Gamma- Strahlen zu erhöhten Krebsrisiken bei den Wismut-Beschäftigten geführt haben“, heißt es.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen