: Mit Hochdruck Gerechtigkeit
■ Die Komitees geben nun eigene Zeitschrift heraus/ Erste Zwischenbilanz
Berlin. Die Koordinierungsstelle der »Komitees für Gerechtigkeit« hat eine erste Zwischenbilanz über die Komiteegründungen in Berlin gezogen. Danach haben sich in den Ost- berliner Bezirken Marzahn, Mitte, Lichtenberg und Prenzlauer Berg Gerechtigkeitskomitees gegründet. In Hellersdorf, Hohenschönhausen, Pankow und Weißensee gibt es bislang nur Initiativgruppen zur Komiteegründung. Gründungsaufrufen in West-Berlin folgten dagegen nur wenige Interessenten. Deshalb plant die Koordinierungsstelle jetzt, zur Gründung eines Westberliner Gesamtkomitees aufzurufen.
Mit handfesten politischen Aktionen sind die Komitees bis jetzt in Berlin noch nicht an die Öffentlichkeit getreten. Ein Sprecher des Koordinerungsbüros sagte gegenüber der taz, er rechne damit, daß die politische Aktionsfähigkeit der Komitees bis Ende August hergestellt sei. Dann wollen Vertreter der Lokalkomitees auf einem Koordinierungstreffen »größere Projekte«, so der Sprecher, planen. Allerdings haben noch nicht alle Lokalkomitees VertreterInnen demokratisch gewählt. Für den 22. August ist zudem in Berlin ein Berliner Koordinierungstreffen geplant. Damit die Arbeit der Gerechtigkeitsbewegung über das Sommerloch hinaus finanziert werden kann, soll im August auch ein Förderverein gegründet werden. Er soll steuerlich absetzbare Spenden entgegennehmen können und so Förderer zur finanziellen Unterstützung ermuntern. Gregor Wilpert, Mitarbeiter des Koordinierungsbüros, schätzt die Zahl aktiver MitarbeiterInnen in den Komitees auf etwa 1.000 in Berlin. Als Ansprechpartner sind dem Koordinierungsbüro rund 100 BürgerInnen bekannt. Von insgesamt 2.756 aktiven MitarbeiterInnen der Komitees leben über 40 Prozent in Ost-Berlin. Nur 11,5 Prozent aller KomiteemitarbeiterInnen kommen aus den alten Bundesländern.
Heute erscheint die erste Ausgabe der Komiteezeitung Hochdruck, die von nun an alle zwei Wochen erscheinen soll. Auf vier Seiten gibt die Zeitung für 30 Pfennige einen Überblick über alle Komiteegründungen in Deutschland und nennt Ansprechpartner. In kurzen Gastbeiträgen kommentieren der Historiker Jürgen Kuczynski und Stephan Krawczyk das »Gründungsfieber«, wie die Zeitung über einer Liste lokaler Komitees titelt. sol
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen