: Motorrad explodierte
■ Erneut Unfall auf der Stresemannstraße / Vier Schwerverletzte
/ Vier Schwerverletzte
Hamburgs Stresemannstraße hat wieder ihren Blutzoll gefordert. Vier Schwerverletzte forderte am späten Freitag abend ein schwerer Unfall auf der Ost-West-Trasse. Folge: Spontane Demonstration für „Tempo 30“ in Hamburg.
Der Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben um 22.45 Uhr. Ein 25jähriger Motorradfahrer sowie seine 25jährige Begleiterin befuhren zu diesem Zeitpunkt die Stresemannstraße stadtauswärts. An der Kreuzung Ruhrstraße geschah es. Beim unvorschriftsmäßigen Abbie-
gen übersah ein LKW-Fahrer das Krad, es kam zum Zusammenstoß. Die beiden Motorradfahrer wurden durch den Aufprall vom Krad geschleudert, das nach dem Aufprall explodierte. Auch die beiden Insassen des LKW wurden verletzt, der ebenfalls nach der Kollision Feuer fing. Alle Unfallbeteiligten wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Ob das Motoradpärchen noch in Lebensgefahr schwebt, konnte ein Polizeisprecher gestern nicht beantworten.
Aufgrund dieses tragischen Un-
falls versammelte sich ein kleines Grüppchen von Stresemannstraßen- AnwohnerInnen nach der Beseitigung der Unfallfahrzeuge spontan auf dem Asphalt und blockierten die Straße, um für ein generelles „Tempo-30-Limit“ in Hamburg zu demonstrieren. Nach nur fünf Minuten löste die Polizei die Blockade auf, zwei Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen.
Daß es nach wie vor auf der Stresemannstraße zu schweren Unfällen kommt, braucht niemanden zu verwundern. Trotz der zwischen Holstenstraße und Neuer Pferdemarkt eingerichteten „Tempo-30 Zone“ befahren den Autobahnzubringer nach jüngsten Senats-Erhebungen durchschnittlich am Tag noch immer 26000 Kraftfahrzeuge und kreuzen somit die Ruhrstraße. Nach der Einmündung der Kieler Straße erhöht sich das Verkehrsaufkommen ostwärts auf 31000 Autos. Auf dem Pferdemarkt kommen dann noch 10000 Autos aus der Schanzenstraße und 14000 aus dem Schulterblatt hinzu.
Anwohner dieser Region fordern seit langem, zumindest den Schwerlast-Durchgangsverkehr zu verbannen, den Individualverkehr weitgehend durch Verkehrsberuhigung einzudämmen. Kai von Appen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen