: Deutsche Giftgasladung gestoppt
Bonn (AFP) — Im Mittelmeer ist ein deutscher Frachter, der Chemikalien zur Herstellung von Giftgas an Bord hatte, gestoppt worden. Dies bestätigte eine Regierungssprecherin. Demnach war der Frachter „German Senator“ mit mehreren Fässern Chemikalien zur Giftgasherstellung von Bombay aus nach Syrien unterwegs, ohne daß eine Exportgenehmigung vorlag. Die Bundesregierung habe in der vergangenen Woche Kenntnis von der Lieferung bekommen und die zyprische Regierung um Hilfe gebeten. Daraufhin sei der Frachter im Hafen der zyprischen Stadt Larnaca gestoppt worden.
Die Lieferung sei nicht mehr an Bord, teilte die Sprecherin weiter mit. Sie konnte nicht sagen, ob der Frachter Zypern mittlerweile wieder verlassen und sich auf den Rückweg nach Bombay gemacht hat. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes verwies darauf, daß die Lieferung auch ein Verstoß gegen die Chemiewaffenkonvention sei.
Laut Bild am Sonntag gehört das Schiff der Reederei „Senator Line“ und hatte 25 Fässer des Giftgas-Vorproduktes Trimethyl-Phosphit an Bord. Die „German Senator“ war demnach in den syrischen Hafen Lattakia unterwegs. In Syrien sollten die Chemikalien zu Giftgas weiterverarbeitet werden.
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