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Aufgebot für Homos

Berlin. Am Mittwoch kommender Woche wollen 65 schwule und lesbische Paare im Westteil Berlins Anträge auf Eheschließung abgeben. Entsprechende Ankündigungen seien an alle Standesämter verschickt worden, sagte gestern Georg Grünthaler, Sprecher des Schwulenverbandes in Deutschland (SVD). Vor allem in den Standesämtern der Bezirke Charlottenburg und Schöneberg würden am 19. August um 11 Uhr gleichgeschlechtliche Paare erscheinen, um das Aufgebot zu bestellen. Gleichzeitig sollen ähnliche Aktionen in Leipzig, München, Hannover und Flensburg stattfinden. Bundesweit wollen sich 250 gleichgeschlechtliche Paare zum Standesamt begeben. Ziel sei es, so Grünthaler, bei einer »zu erwartenden Ablehnung der Heiratsanträge«, einen oder zwei Musterprozesse zu führen.

Der Chef des Standesamtes in Schöneberg, Gunther Bahrdt, sieht der Aktion gelassen entgegen: »Wenn die um 11 Uhr erscheinen, müssen sie wegen des allgemeinen Andranges mindestens drei Stunden warten.« Er werde diese Anträge nicht entgegennehmen, weil es für gleichgeschlechtliche Ehen keine gesetzliche Grundlage gäbe. Die schriftlichen Ablehnungsbescheide würden eine Woche dauern. Danach könnten die Schwulen und Lesben vor das Amtsgericht, und später vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. dpa

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