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Die taz berichtet vor 10 Jahren

13.8.82, Freitag. Die taz befindet sich in ihrer schlimmsten ökonomischen Krise. Dennoch geht sie gelassen ans Tagwerk: Aufmacher ist der heftige Beschuß Beiruts durch israelische Truppen. Verteidigungs-Sharon möchte „alle fremden Kräfte aus dem Libanon“ vertreiben. Also haben wir die 8 und 9 dem geschundenen Volk der Palis gewidmet. Tagesthema aber: die herbe Situation der 80.000 Berber in Deutschland. „Was fehlt“: „ein französischer Analphabet, der 20mal in eine Schule einbrach, um sich mit Lesestoff einzudecken“. Andreas Rostek berichtet auf der 4 über einen widerlichen „Römischen Suppentopf“. Wir erfahren, es handelt sich um die zurückgetretene Regierung Spadolini. Aber auch in die neue haben „vorher schon alle reingespuckt“. Die Seite 6 hat die verrücktesten Damenschuhe abgebildet und behauptet: „Der Kickerkasten, die biologische Bestimmung der Frau“ (?!?). Käthe aus Meentzen, gerade aus Peru zurück, wo sie „viele Stunden mit Aguaruna-Indianern verbracht“ hat, schreibt einen erbosten Leserbrief zu dem Artikel über den Export der Bahai-Religion: „Ich höre sie (die Aguarunas) schon lachen, wenn man ihnen euren Artikel übersetzt“. Und Wolf von der Apotheke am Kreuzberger Viktoriapark gibt noch schnell das Rezept fürs Diaphragma-Gel durch, damit es bloß „keine klumpige Pampe wird“. -pa-

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