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Einreiseverbot für rumänischen Ex-König

■ Michael aus dem Hause Hohenzollern ist für viele Hoffnungsträger einer demokratischen Entwicklung

Berlin (taz) — Die rumänische Regierung hat dem 1947 zur Abdankung gezwungenen König Michael erneut das Einreisevisum verweigert. Der im Schweizer Exil lebende Ex-Monarch aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen sollte auf Einladung orthodoxer Metropoliten von Temesvar sowie der Bürgermeister mehrerer Städte anläßlich des Maria- Himmelfahrtfestes am 15.August seine Heimat besuchen.

Bereits im Dezember 1990 war Michael die Einreise verweigert worden. Dann jedoch durfte er — bejubelt von Hunderttausenden — zum diesjährigen Osterfest zum erstenmal eine mehrtägige Reise durch Rumänien unternehmen. Michael gilt in den Augen zahlreicher Oppositioneller als geheimer Hoffnungsträger für eine Rückkehr zur Demokratie. Nur die Wiedereinführung der konstitutionellen Monarchie könnte ihrer Meinung nach das derzeitige neokommunistische Regime Ion Iliescus beenden und Rumänien zu internationalem Ansehen verhelfen.

Die Bukarester Regierung begründete das Einreiseverbot mit der Befürchtung, daß der Besuch den Wahlkampf für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 27.September „stören“ könne. Scharfe Einwände gegen den Besuch haben auch die der „Demokratischen Front zur Nationalen Rettung“ — das heißt, der Illiescu-Flügel der gespaltenen Regierungspartei der „Front der nationlen Rettung“ — angehörenden Stadtratsmitglieder von Kronstadt erhoben.

Der vor wenigen Wochen gemachte Vorschlag der „Nationalliberalen Partei“, Michael zu ihrem Präsidentschaftskandidaten zu machen, wurde vom Ex-König abgelehnt. In einer Presseerklärung ließ er mitteilen, daß er nur einer Rückkehr als König zustimmen würde. Auf das von der Regierung gemachte Angebot, Rumänien im Oktober zu besuchen, reagierte er mit einer scharfen Erklärung: Die Weigerung, ihn einreisen zu lassen, bleibe eine Weigerung, „auch wenn sie elegant formuliert wurde“. Die Regierung habe einmal mehr gezeigt, „daß sie die Anwesenheit des Königs im Land fürchtet.“ William Totok

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