: 100.000 Flüchtlinge in Kabul
Islamabad (AFP) — Zehntausende Menschen haben gestern versucht, die unter Raketenbeschuß liegende afghanische Hauptstadt Kabul zu verlassen, nachdem die Kämpfe zwischen den rivalisierenden Mudschaheddingruppen abgeflaut waren. Nach Berichten eines Rebellenführers saßen rund 100.000 Flüchtlinge in den Vororten zwischen den Fronten ohne Schutz und Nahrung fest.
Der radikal-fundamentalistische Mudschaheddin-Führer Gulbuddin Hekmatyar, dessen Rebellengruppe Hesb-i-Islami Kabul belagert, stimmte unterdessen der einstündigen Öffnung des Kabuler Flughafens zur Evakuierung von Ausländern zu. Bedingung sei allerdings, daß der Airport nicht von Militärmaschinen benutzt werde. Außerdem bot Hekmatyar der Regierung einen Waffenstillstand von 24 Stunden an.
Junis Chalis, Anführer einer von Hekmatyar abgefallenen Rebellenmiliz, rief die internationale Staatengemeinschaft zu humanitärer Hilfe für die Flüchtlinge auf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen