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Vulkan-Aktionäre stehen zu Vorstand

■ Hauptversammlung genehmigte Kapitalerhöhung / COSCO-Auftrag unklar

„Ich warte darauf, mal eine normale Hauptversammlung erleben zu können“, sagt Peter Stab, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für den Schutz der Wertpapiere. Er vertrat auf der Hauptversammlung des Bremer Vulkan vor allem die Interessen der Kleinaktionäre. Auch diesmal gab es allerdings, wie in den letzten 15 Jahren, keine Dividende, obwohl der Konzern im letzten Jahr mit einem Überschuß von 74 Millionen Mark erstmals schwarze Zahlen schrieb. Die „Wiedererlangung der Dividendenfähigkeit“ sei nach wie vor ein Hauptziel des Konzerns, betonte der Vorstandsvorsitzende Friedrich Hennemann. Er prognostizierte für 1992 einen ähnlichen Konzernüberschuß wie 1991.

Doch auf der Tagesordnung der Versammlung standen vorerst noch andere Punkte: Nachdem der Konzern im Laufe der letzten 12 Monate bereits (Krupp) Atlas Elektronik und zwei ostdeutsche Werften übernommen hat, soll eine erneute Kapitalerhöhung (von 732 Mio. auf 1 Mrd) dem Vulkan weitere Möglichkeiten zur Expansion geben. „In Zeiten rapider Veränderungen gibt es nur die Alternative: zuschauen oder mitspielen. Wir haben uns für letzteres entschieden,“ meinte Hennemann, auf das schwindelerregende Tempo der Unternehmensentwicklung angesprochen.

Nachdem in früheren Hauptversammlungen die mangelnde Beteiligung der Anteilseigner Spekulationen über einen „Großaktionär“ genährt hatten, waren gestern 52% des Aktienbesitzes der Gesellschaft in der rappelvollen Strandlust in Vegesack vertreten. Kritik an der Strategie des Vorstandes wurde dabei auch von Kleinaktionären kaum geäußert. Der Sprecher der „Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre“, Thies, bezeichnet Hennemann als „Mann mit Visionen“ und erntet Applaus. Der Vorstand scheint das volle Vertrauen der Aktionäre zu besitzen. So beschränkten sich die Pausengespräche auf das Büffett und die schlechte Luft im Saal. Alle Anträge des Vorstandes werden mit über 99% der anwesenden Stimmanteile und ohne Diskussion verabschiedet.

Die Bremer Vulkan AG wird künftig als „Bremer Vulkan Verbund AG“ firmieren. Auch das haben die Aktionäre mit großer Mehrheit gebilligt. Außerdem beschlossen sie die Neustrukturierung der früheren Bremer Vulkan AG Schiffbau und Maschinenfabrik.

Den chinesischen COSCO- Großauftrag gibt Hennemann noch nicht auf. Mit den chinesischen Handelspartnern, so berichtete er den Aktionären, sei ein neues Finanzierungskonzept ausgearbeitet worden. pb/dpa

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