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Das Lager gewechselt-betr.: W. Momper: Mit der Figur eenes Bauarbeeterpoliers zum Bau-Immobilienlöwen-Manager gewechselt

Betr.: W. Momper: Mit der Figur eenes Bauarbeeterpoliers zum Bau-Immobilienlöwen-Manager gewechselt

Ach ja, er war mal 1. Vorsitzender der Berliner SPD, die ja dem einfachen, kleenen Bürger einredete, sie bekämpfe die soziale Ungerechtigkeit, das Unwesen der Geldhai- und der »Kohlemacher-Parteien«, deren Klüngel in der CDU/FDP zu finden ist. Der Mompa war eben eene Leitfigur für kleene, einfache Bürger, die an die Phrasen der SPD glaubten und sie wählten. Und Mompi war dann sojar Berlins 1. Bürgermeester, eene Krönung für eenen SPDler ... mit seinem roten Schal demonstrierte er — symbolisch — sein soziales Engagement... Und er bewohnte keene Villa, nee, im Bezirk Kreuzberg wohnte er mit seiner Sippe janz bescheiden (...) Tja, Jenosse Mompa, die einfachen, kleenen, ausjenommenen Berliner, Frau/Mann, sie setzten ihre Hoffnungen uff den SPDler Walter Momper... Die Preise für den Lebensunterhalt stiegen und stiegen ... bis heute. Die Wohnungsmieten genauso bis heute, bis ins Unerträgliche... So auch die Medizin, die Apotheker-, die Arzt-, die Krankenhaus-, die Fahrgeld-, die Postkosten. Die Mitmenschen der älteren Generationen, wieder sind sie die Opfer der Profi-Geldhai-Politiker! Viele alte Menschen nehmen sich aus Verzweiflung schon selbst das Leben, sie hopsen aus dem Fenster ohne Fallschirm ... und die Mompersche SPD, die »Kämpfer« gegen die unsozialen Machenschaften der Bonner Politprofis, hat sie das verhindert??? I, bewahre! Sie mischt da mit! Siehe den SPD- Lafontaine und Jenossen (...) Na ja, isses da ein Wunder, wenn der SPD-Mann Mompa nun ooch an seinen Lebensabend denkt und es ihm besser gehen soll als den Generationen seiner Eltern, die eene Sechserrente von Blümchen zugestanden erhalten... Nee, Mompa will ooch, det sein Lebensabend een goldener wird. Sein Leben soll nicht im Sarg vom Sozialamt enden. (...) Ach ja, Walter Momper, denke dran:

Wenn alle Korruptionsfälle,

die es zwischen Politikern

und Baulöwen gab und gibt,

gemeinsam aufsteigen,

sie würden den Horizont

über Deutschland

verdunkeln!

Doch jetzt bist Du einer der IHREN!

Jetzt, Walter, jehste uff dem Parkett der jroßen Ellinghausener Immobilien-Baulöwenwelt, glaubst, Du bist ganz oben, stehst im Zenit. Dein Leben is wieder von Lichterglanz erhellt, hast ja auch nie gesehn, was rundherum geschieht. Du warst ein Bluffer ... und was für einer!

Icke, een kleena Rentna, erinnere mir heute, det Vata mal in den zwanziger Jahren zu mir sagte: »Junge! Die Sozialdemokraten, die verraten den kleenen, einfachen Mann an die, die det Jeld haben!« Ick wollte et nich jlooben... Doch heute? Vata, verzeih mir, det ick damals Deinen Worten nicht glaubte... Du hast recht gehabt. (...) Rudolf Unger, Berlin 26

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