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„Treffen Geheimcode“

■ Auch Wedemeier will jetzt das Viertel besuchen

Klaus Wedemeier scheut die Öffentlichkeit, zumindest wenn es um Drogenfragen geht. Die wöchentliche Blockade der Sielwallkreuzung durch die Viertelinitiativen für eine Dezentralisierung der Szene sollte den Bpürgermeister zum Gespräch zwingen. „Drogenpolitik ist Chefsache“, hieß es auf dem Flugblatt.

Der Chef kam zwar nicht, sagte dafür ein Treffen prinzipiell zu, wollte aber keinesfalls die Presse dabeihaben. Stefan Schafheitlin von Wir im Viertel: „In den nächsten beiden Wochen will Wedemeier anrufen und dann ganz kurzfristig einen Termin abmachen. Er befürchtet eben, eine genauso schlechte Figur zu machen, wie seine Senatoren.“„Treffen Geheimcode“, meinte Mathias Siebert von der Initiative. „Na ja, der hat Angst, aber da muß er durch.“

Rund 40 Aktivistinnen hatten sich gestern auf der Sielwallkreuzung getroffen, zu blockieren gab es allerdings eher wenig. In Erinnerung an die langen Staus als Folge der letzten Blockade vor zwei Wochen hatte die Polizei den Autoverkehr diesmal weiträumig ausgesperrt. Obwohl die Sozialsenatorin Irmgard Gaertner am vergangenen Freitag ein drogenpolitisches Sofortprogramm angekündigt hat, wollen die Initiativen die wöchentlichen Blockaden fortsetzen. Inge Steinecke aus der Bauernstraße: „Bis wir sehen, daß tatsächlich Junkies in Wohnungen einziehen und die offene Szene dann bekämpft wird, bleiben das Absichtserklärungen.“ J.G.

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