piwik no script img

Unterm Strich

Die Berliner Theater machen weiter von sich reden (noch): Volkmar Clauß wird ab 1.August 1993 die Leitung des Schiller Theaters übernehmen. Clauß hatte mit Alexander Lang, Alfred Kirchner und Vera Sturm zum alten Direktorium des Theaters gehört, das nach internen Unstimmigkeiten auseinandergebrochen und vom Berliner Kultursenator daraufhin gekündigt worden war. Neben Clauß als geschäftsführendem Direktor soll der Regisseur Niels-Peter Rudolph als künstlerischer Direktor Deutschlands größten Theaterbetrieb aus der Misere führen. Die beiden sollen einen Fünf- Jahresvertrag bis 1998 erhalten.

Volkmar Clauß (50) wird nicht selber inszenieren. Niels-Peter Rudolph (52) hat oft an Berliner Bühnen Regie geführt, von 1980 bis 1985 war er Intendant des Hamburger Schauspielhauses.

Auch wenn er im Fall des Schiller Theaters zur guten alten Intendantenverfassung zurückgekehrt ist, will Kultursenator Ulrich Roloff-Momin an einer Fünfer-Lösung für das Berliner Ensemble festhalten. Er begründete dies mit „klaren Unterschieden in der Struktur“. Die Viererleitung an den Staatsbühnen im Westteil der Stadt sei seinerzeit innerhalb von einer Stunde „von Staats wegen zusammengebacken worden“. Die fünf neuen Leiter des Berliner Ensembles dagegen hätten selbst zusammengefunden. Den Umstrukturierungsprozeß in eine GmbH, deren Gesellschafter die fünf Regisseure am BE werden sollen, bezeichnete Roloff-Momin als „sehr schwierig“. Der Gesellschaftsvertrag sei geschlossen, der Kultursenator rechnet damit, daß er mit der Verabschiedung des Haushalts für 1993 im Parlament bestätigt werde. Durch die Konstruktion als GmbH sei der Senat auch nicht mehr Verhandlungspartner der Brecht-Erben. Das sei nun Sache der neuen Leiter.

Ein neues Konzept des Kultursenators sieht künftig Zusagen für die Theater-Haushalte für die nächsten drei bis fünf Jahre vor. Wie die Theater ihr Einnahmesoll erfüllen, wird ihnen freigestellt. Die Preisgestaltung geht damit weitgehend in die Autonomie der einzelnen Theater über.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen