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Aufgeschlossen

■ Osterholz gewährt Asyl (s.S.18)

Die einen haben zuviele Junkies, die anderen zuwenig Arbeitsplätze. Wenn es darum geht, die „Belastungssituation“ im Ortsteil zu schildern, kennen Beiräte nur das eigene Wehe. Und alle haben sie natürlich irgenwie recht: Im Viertel gibt es zuviele Junkies, im Norden gibt es mehr Asylbewerber als anderwo, Osterholz hat Tenever und in Oberneuland gibt es auch Eheprobleme.

Dennoch: Wie die Debatten in den Bremer Beiräten über die Unterbrinung von Junkies, Asylbewerberheime oder Verlegung des Drogenstrichs zeigen, die Bereitschaft, sich ernsthaft mit den sozialen Problemen einer Großstadt auseinanderzusetzen ist durchaus unterschiedlich ausgeprägt. Das auffällige Muster: Je näher die Stadtteile tatsächlich an den sozialen Problemen dran sind, um so aufgeschlossener zeigen sie sich. Während Osterholz Asylbewerber aufnimmt, propagiert Oberneuland den Großbürgerkampf. Der Senat hat die offene Haltung der Ortsteilpolitiker in der Vergangeheit oft ausgenutzt, um den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Wenn damit nicht Schluß ist, wird künftig auch in Osterholz keine Asyl mehr zu bekommen sein. Holger Bruns-Kösters

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