: Die Gläubigen verlassen das sinkende Kirchenschiff
WENN ALLEU N T R E UW E R D E N Die Gläubigen verlassen
das sinkende Kirchenschiff
Siegfried Noll, 37, Projektleiter
Ich bin aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weil mir die Steuern zu teuer waren. Ich bin zwar gläubig, aber dafür brauche ich keine Institution. Als Kind habe ich immer zwangsweise in den Gottesdienst gehen müssen. Ich habe es mir trotzdem mit dem Austritt nicht leicht gemacht. Meine meisten Bekannten sind noch in der Kirche.
Ich bin evangelisch und immer noch in der Kirche, aber ich habe schon öfter darüber nachgedacht, ob ich austreten soll. Man bildet sich ja eigentlich irgendwann seine eigene Überzeugung, unabhängig von der Kirche. Eigentlich ist es mir völlig egal, ob ich nun in der Kirche bin oder nicht, ich brauche ja nicht hinzugehen.
Ich bin 1972 aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weil ich die Kirche als Institution ablehne. Mir ist da zuviel Zwang dabei, in der Kirche werden die Leute neurotisch. Die karitativen Aktivitäten der Kirche finde ich allerdings gut, und auch die ethischen Auffassungen des Christentum — die ganze abendländische, christlich geprägte Denkungsweise. Als Kind bin ich oft in den Gottesdienst gegangen, am liebsten in den katholischen, weil da mehr los war. Umfrage: Miriam Hoffmeyer
Fotos: Norbert Michalke/Octopus
Ich war mal evangelisch, aber nur, weil meine Eltern mich unbedingt taufen lassen wollten. Selbst hatte ich nie etwas mit Glauben am Hut. Sofort als ich achtzehn wurde, bin ich aus der Kirche ausgetreten. Bei uns in der DDR hatte man mit Glauben ja nicht viel am Hut, man hat uns einfach nichts darüber beigebracht. Das bedaure ich auch nicht.
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