: Gefährliches Wachs
Gefährliches Wachs
Orangen und Mandarinen sollten vor dem Schälen unter fließendem Wasser gründlich gewaschen werden. Damit wird verhindert, daß sich während des Schälens gesundheitsschädliche Konservierungsstoffe auf die Hände und zurück auf das Fruchtfleisch übertragen.
Zitrusfrüchte werden mit einem Wachs überzogen, um den Prozeß des Nachreifens zu verzögern. Diesem Wachs werden schimmelverhindernde Wirkstoffe zugesetzt. Um Apfelsinen und Zitronen vor Blau- und Grünschimmel zu schützen, sind drei Konservierungsstoffe zugelassen: Thiabendazol, ortho- Phenylphenol (OPP) und Diphenyl. Thiabendazol ruft zusammmen mit Na-ortho-Phenylphenolat bei Laborratten Blasenkrebs hervor. OPP verursachte im Tierversuch Nierenschäden und Harnblasentumore, bei Diphenyl kam es zu Wachstumsstörungen, verminderter Fruchtbarkeit sowie Leber- und Nierenschäden. Allerdings wurden die Stoffe in hohen Konzentrationen verabreicht.
Nach einer Untersuchung der Bayerischen Landesanstalt für Ernährung werden beim Schälen von Orangen 14 Prozent der ursprünglichen Menge an Thiabendazol auf die Finger übertragen. Fünf Prozent der Ausgangsmenge gelangen während des Schälens von den Fingern auf die geschälte Frucht. „Bei den beiden anderen Konservierungsstoffen ist wohl mit ähnlichen Übertragungsmengen zu rechnen“, vermutet Manfred Königer, Chemie-Ingenieur bei der Bayerischen Landesanstalt für Ernährung.
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