: Aufruf an alle Menschen
■ ...die noch an eine menschliche Gesellschaft glauben
...die noch an eine menschliche Gesellschaft glauben!
[...] Ich appeliere an alle, die nicht wollen, daß sich unsere grauenvolle Geschichte von 1933 bis 1945 wiederholt! Wir müssen alle sofort diesem rechtsradikalen Wahnsinn etwas entgegensetzen! [...] Die schweigende Mehrheit muß endlich sehr laut werden, anfangen zu sprechen, zu schreiben u.v.a.m. Sie muß endlich anfangen, Partei zu ergreifen, Partei für die ausländischen Flüchtlinge, für die AsylbewerberInnen in Deutschland!
Alle Politiker und alle Institutionen, die Einfluß haben, müssen merken, daß die Masse der Deutschen nicht mehr schweigt! Und es auch nicht mehr hinnimmt, daß solche Ausschreitungen wie in Hoyerswerda und jetzt in Rostock zur Regel werden. Es ist eine Schande und unglaublich, wie sich die ausländerfeindlichen Deutschen in Rostock und anderswo verhalten und wie viele Deutsche sich mit den Rechtsradikalen solidarisieren, indem sie sogar Beifall klatschen und sogar noch zur Gewalt anfeuern! [...]
Diese schon seit Monaten andauernden, aber nichts verändernden sinnlosen Diskussionen über die Grundgesetzänderung nützen den bedrohten AsylbewerberInnen und den Ländern und Kommunen überhaupt nichts und tragen auch nicht zur Beschleunigung der Asylverfahren bei! Im Gegenteil! Wir haben deshalb so unzumutbare Über- und Vollbelegungen, weil zirka 300.000 bis 500.000 Altasylanträge nicht bearbeitet werden. Und das ist das eindeutige Versagen des Bundesinnenministeriums!
Würden diese Anträge endlich einmal zügig bearbeitet, wären die Unterbringungsmöglichkeiten und die dadurch verursachten Mißstände längst nicht so problematisch. Hier muß endlich gehandelt werden!
[...] Was jetzt ganz schnell kommen muß, ist die öffentliche Verurteilung und Ächtung von rechtsradikalen Gruppen, Parteien und Personen! Außerdem die gezielte Verfolgung und Bestrafung von rechtsradikalen Veranstaltungen wie zum Beispiel Demonstrationen mit „Heil Hitler“-Rufen und das öffentliche Mittragen von Nazisymbolen wie Hakenkreuze etc. Natürlich auch die strenge Bestrafung von rechtsradikalen Straftaten, wozu auch die Verherrlichung des Dritten Reiches und die Auschwitzlüge zählt!
Die rechtsradikale Szene muß merken, daß die schweigende Mehrheit endlich laut wird und daß auch die Politiker ihr Tun und ihre Gesinnung verurteilen!
Alle Parteien, Kirchen, Verbände, Vereine, Institutionen, alternative Gruppen und alle Menschen, die an eine menschliche Gesellschaft glauben, obwohl es in vielen Ländern Krieg, Terror und Gewalt gibt, müssen jetzt solidarisch sein und sich gegen die Rechtsradikalen verbünden, indem sie ihrer Empörung Raum geben, dauernd und überall! [...] Irmela Diez, Wiesbaden
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