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Klo-Kunst und andere

■ Medienkunst-Festival in Osnabrück: Kunst auch auf dem stillen Örtchen

Medienkunst ist nicht nur in Ausstellungshallen zu sehen. Sie hat auch an Orten des alltäglichen Lebens ihren Platz. Der Berliner Künstler Roland Leonhardt hat für öffentliche Toiletten Sensoren und Lautsprecher konzipiert, mit denen die Wassergeräusche des vermeintlich „stillen Örtchens“ zu einem akustischen Wasserfall verstärkt werden. Die Installation „Damen rechts, Herren links“ wird während des 5. Europäischen Medienkunst-Festivals in Osnabrück erstmals gezeigt. Eine Ausstellung mit Multi-Media-Installationen bis zum 27. September hat in dem Festival mit seinem internationalen Filmprogramm ihren festen Platz.

Eine 3,50 Meter hohe weiße Skulptur, die den Götterbildern auf den südpazifischen Osterinseln nachempfunden ist, blickt mit ernstem Gesicht auf den Betrachter herab. Mit Videoprojektoren zaubern Bruce und Norman Yonemoto aus den USA grelle Fernsehbilder durch die Fiberglasfigur hindurch auf die weiße Innenwand der Dominikanerkirche. Im Kontrast zu den Göttern führen die Künstler den Besuchern die Götzen unserer Zeit vor Augen: Werbefernsehen und die Dauerberieselung durch läppische Spielshows.

In Japan haben kontemplative Videos Hochkonjunktur. Gestreßte Manager versprechen sich von den beschaulichen Bildern Ruhe im Arbeitsalltag. Einen ähnlichen Weg geht auch der Engländer Chris Meigh-Andrews. Auf neun Videos nebeneinander simuliert er einen plätschernden Bach. Ein kleines Papierboot wird ins Wasser gesetzt und huscht über die Bildschirme, und die Illusion ist perfekt. Rolf Lampe/dpa

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