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Ein kleiner Schub

■ Konzeptgespräch über Kampnagel ein bißchen erfolgreich

ein bißchen erfolgreich

Das Konzeptgespräch über die Zukunft von Kampnagel bei der Kultursenatorin Christina Weiss am Dienstag abend förderte kraß zutage, daß das vordringlichste Problem des Geländes die defekte Kommunikation ist. Zwar mangelt es nie an Flurfunk und Foyergerüchten, aber den Zustand der direkten Verständigung zeigt vielleicht am deutlichsten die Tatsache, daß sich viele der Anwesenden während des Gesprächs das erste Mal zu Gesicht bekamen.

Dabei waren mit Ausnahme von Tom Stromberg vom Theater am Turm (Frankfurt) und dem Amsterdamer Theatermacher Ritsaert ten Cate nur jene eingeladen gewesen, die unmittelbar mit dem Theaterbetrieb zu tun haben: neben den Geschäftsführern des Geländes Hans Man in't Veld und Jack Kurfess, Vertreter des Sommertheaters, des Frauenfestivals, des Jugendtheaters, der Freien Gruppen und des Trägervereins.

Durch die riesige Runde bedingt kam es nach Aussagen der Beteiligten bei der fast fünfstündigen Beratung kaum zu einem Gespräch. Nach unzähligen Statements über Streit und fehlenden Kontakt sah sich ten Cate zu der provokativen Aussage genötigt, es sei wohl doch das Beste, auf dem Gelände Wohnungsbau zu betreiben. Dennoch herrschte wohl Einvernehmen darüber, daß es ohne eine verbesserte Kontaktnahme der Beteiligten nicht weiter gehen kann.

Konzeptionelle Einigung beschränkte sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, den die Senatorin in ihrer Stellungnahme wie folgt umschrieb: „Einigkeit bestand, daß ein integratives Konzept nötig ist, um Kampnagel als Zentrum vieler Aktivitäten zu erhalten und diesem einzigartigen Ort nicht ein Intendanzmodell überzustülpen.“ Jetzt seien „der frisch bestätigte künstlerische und der neue kaufmännische Geschäftsführer am Zuge.“

Klar wurde auch, daß in nächster Zukunft nicht mit deutlich mehr Geld für das Gelände zu rechnen sein wird. Als erste Reaktion auf das Treffen möchte Norbert Aust, Vorsitzender des Trägervereins, am Montag den Kampnagel-Beirat einberufen, damit das Gelände „endlich wieder künstlerisch und nicht durch seine Streitigkeiten nach außen treten kann.“ tlb

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